Trakehner oder Hannoveraner?

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Beide Pferderassen sind auf ihre Art besonders. Wir helfen dir im Rassendschungel und beleuchten die unterschiedlichen Züge dieser Pferde.

Trakehner oder Hannoveraner – welche Rasse ist besser?

Der Trakehner ist eine elegante Pferderasse, die gute Voraussetzungen für den hohen Reitsport mitbringt. Durch die Einkreuzung von Arabern erhielt der Trakehner Temperament, was für Reitanfänger durchaus schwierig sein kann.

Der Hannoveraner geht auf Ackerpferde im 18. Jahrhundert zurück. Hannoveraner weisen ein kräftiges Exterieur und einen ausgeglichenen Charakter auf. Dies kann für Reitanfänger einfacher zu händeln sein.

Die Pferderasse Trakehner

Der Trakehner gilt als eine der schönsten Warmblutrassen, die es in Europa gibt. Der Ursprung der Trakehner liegt ungefähr im 13. Jahrhundert in Ostpreußen. Die heute ausgestorbenen Schweike-Pferde bilden den Anfang der Trakehner-Rasse.

Das Hauptgestüt, das den Trakehnern seinen Namen verlieh, wurde 1732 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I. gegründet.

Das ursprüngliche Zuchtziel des Trakehners waren im 18. Jahrhundert Kutschpferde.

Durch die Einkreuzung von Arabern und Vollblütern versuchte man die Trakehner zu Pferden für den Kriegdienst zu züchten. Die Vollblüter und Araber beeinflußten das Interieur, aber auch die Größe und Schnelligkeit.

Einer der bekanntesten Hengste in der Linie der Trakehner ist der Vollbluthengst Perfectionist xx. Ein Sohn von Perfectionist schuf die sehr bekannte Linie der Trakehner: die Tempelhüter-Linie. Die weitere bekannte Linie der Trakehner wurde von dessen Töchtern geschaffen: die Dingo-Linie.

Für mehr Infos zum Trakehner und ein kurzes Rasseportrait kannst du dich hier einlesen.

Was ist typisch für Trakehner?

Durch eine konsequente und strenge Zucht wurde der Trakehner zu einem Pferd mit einem ausgezeichneten Gebäude. Viele bekannte Pferde in hohen Klassen sind Trakehner.

Über Trakehner gibt es einige Vorurteile, die mit dem Charakter zusammenhängen. Trakehner werden gerne als schwierig bezeichnet, auch der Spruch „Trakehner – einer unter tausend“ ist bekannt. Dies kann verstanden werden als: Einer von tausend Trakehners taugt etwas.

Doch wenn du die Geschichte der Trakehner kennst und die eingekreuzten Rassen mit einbeziehst, wird dir klar, warum der Trakehner so ist, wie er ist.

Die über die Jahrhunderte eingekreuzten Pferderassen und -typen machen den Trakehner zu dem, was ihn heute auszeichnet:

  • Der Araber: beeinflusste das Interieur der Trakehner. Araber gaben ihm flüssige Bewegungen, eine hohe Leistungsbereitschaft und auch Temperament. Zusätzlich brachte der Araber dem Trakehner die typische Gutmütigkeit.
  • Vollblut: gab dem Trakehner seine Größe und verbesserte Schnelligkeit und den Gebäuderahmen
  • Schweike-Pferd: diese ausgestorbene Ausgangsrasse sorgte für die Vitalität, Ausdauer und Zähigkeit der Trakehner

Die Trakehner gelten nicht umsonst als ideale Warmblutrasse, da Sie mit einem Gebäude aufwarten können, dass im Pferdesport als ideal gilt.

Dazu gehören zum Beispiel gute, kräftige Gliedmaßen; ein elegantes, kräftiges Gebäude sowie Schnelligkeit und gleichzeitig Athletik.

Viele Trakehner haben eine gute Schulterpartie, die in einen auffallend eleganten und langen Hals übergeht. Am Kopf des Trakehners ist der Vollbluteinfluß meist gut zu erkennen.

Trakehner werden meist zwischen 162 und 175 cm groß und kommen in allen klaren Farben vor.

Der Hannoveraner

Die Zucht der Hannoveraner geht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Genauer gesagt bis in das Jahr 1735. Auf dem gegründeten Landgestüt Celle kreuzte man die heimischen Stuten mit Holsteiner Hengsten, um vielseitige Ackerpferde für die Landwirtschaft zu züchten.

Das ursprüngliche Zuchtziel im 18. Jahrhundert der Hannoveraner waren Ackerpferde.

Die Zucht veränderte sich im Laufe der Zeit und es wurden Vollbluthengste eingekreuzt, die dem Hannoveraner zu mehr Sportlichkeit verhalfen. Das Zuchtziel wurde Mitte des 20. Jahrhunderts dann das klassische Sportpferd.

Hannoveraner wurden Mitte des 20. Jahrhunderts auch mit Trakehnern gekreuzt, um die Zucht weiter zu veredeln. Daher findest du vielleicht das ein oder andere Merkmal bei deinem Hannoveraner, was dich an einen Trakehner erinnern könnte.

Typisch für die markanten Punkte des Exterieurs sind:

  • sehr gute Mittelhand, ein allgemein kraftiges Gebäude
  • starke, korrekte Gliedmaßen
  • große Gelenke
  • alle Farben können vorkommen
  • Größe um ca. 168 cm

Der Charakter von Hannoveranern

Bedeutend ist bei der Wahl zwischen Hannoveranern und Trakehnern der Charakter. Grundlage sind bei den bei Hannoveranern ursprünglich mal vielseitig verwendbare Pferde für den Ackerbau gewesen.

Aus diesem Ziel des kräftigen Ackerpferdes entwickelte sich nach Jahrhunderten das Sportpferd. Dies prägte auch den Charakter der Hannoveraner.

Der Hannoveraner wurde mit folgenden Pferderassen und -typen gekreuzt, die unterschiedliche Charaktermerkmale in den Hannoveraner brachten:

  • Vollblut: machte die Hannoveraner zu mutigen Pferden mit gutem Gangvermögen und korrektem Exterieu
  • Holsteiner: gab den Hannoveranern Größe und Vermögen
  • Trakehner: sorgten für konstitutionelle Stärke aber auch Leistungsbereitschaft

Der Trakehner ist auch Teil des Hannoveraners und wurde mit den anderen Pferderassen und -typen zu dem heute uns bekannten Hannoveraner gekreuzt.

Hannoveraner gelten als zuverlässig mit genügend dosiertem Temperament.

Natürlich ist jedes Pferd ein Individuum und das Verhalten deines Pferdes wird auch durch dein Verhalten beeinflusst. Egal bei welcher Rasse kann es mit ausreichendem Training eine harmonische Beziehung zwischen dir und deinem Pferd geben.

Welche Rasse ist besser für mich?

Ein guter Reiter sollte nicht nach der Rasse eines Pferdes entscheiden. Denn sobald du gut mit einem Pferd auskommst, sollte es egal sein, welche Rasse das Pferd hat.

Wir würden daher raten, nach Charakterkriterien Ausschau zu halten. Suche nach dem für dich passenden Pferd, dass genau die Kriterien erfüllt, die dir wichtig sind.

Dies kann auch eine ganz andere Rasse als die der Trakehner oder ein Hannoveraner sein.

Sobald du weißt, um welche Rasse es sich handelt, machen viele Reiter immer noch den Fehler, ihr Pferd in eine Schublade zu stecken. Trakehner sind so und Hannoveraner sind so – können jedoch auch ganz individuell sein.

Dies kann bei deinem Pferd jedoch ganz anders sein!

Wie wir dir weiter oben beschrieben haben, kannst du aus der Geschichte der Rassen viel lernen. Daraus zu schließen, ob dieses Pferd zu dir passt, kannst du nur, wenn du zu deinem Pferd auch eine gute Beziehung aufbauen konntest.

Ähnlich ist die auch mit der Rasse der Tinker. Oftmals als gutmütig und einfach für Anfänger beschrieben, gibt es auch unter den Tinkern sehr schwierige Pferde. Und dies hat meist wenig mit der Rasse, aber mit dem Umgang zu tun.

Zusammenfassung – Trakehner oder Hannoveraner?

Folgende Merkmale werden den beiden Rassen Trakehner und Hannoveraner zugeschrieben:

Trakehner sind mutig, temperamentvoll und sind zäh und ausdauernd. Hannoveraner dagegen werden oft als Pferde mit gutem Gangvermögen sowie Stärke beschrieben zusätzlich gelten sie als ausgeglichen.

Welche Rasse du wählst, solltest du nicht vor dem Kauf eines Pferdes beschließen. Sobald du mit einem Pferd gut zurechtkommst und eine gute Verbindung aufbauen kannst, ist es egal, ob es ein Trakehner oder ein Hannoveraner ist.

Jedes Pferd ist unterschiedlich und sollte daher nicht in eine Schublade gesteckt werden.

Zur Orientierung kann dir die genannte Charakterbeschreibung jedoch helfen. Sie lässt sich aus der Zuchtgeschichte der beiden Rassen gut herleiten und erklären.

Der Trakehner wurde vom Kutschpferd zum Kriegspferd und späteren Sportpferd gezüchtet. Dabei wurden Araber und Vollblut für sein Temperament und seine Leistungsbereitschaft eingekreuzt. Diese Merkmale zeigen viele Trakehner heute noch. Dies kann zu einem für Reitanfänger nicht einfachen Pferd führen.

Hannoveraner rühren von Ackerpferden her, die ebenfalls zu Sportpferden gezüchtet wurden. Durch die Einkreuzung von Vollblut, Trakehnern und Holsteinern wurde der Hannoveraner zu dem ausgeglichenen und großrahmigen Format, das ihn heute ausmacht.

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