Pferd kaufen – was ist zu beachten

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Ein eigenes Pferd ist der Traum jedes Reiters und daher ist es nicht verwunderlich, dass du hier gelandet bist. Damit der Kauf wirklich klappt, gibt es vorab eine ganze Menge zu beachten. Die wichtigsten Punkte sind hierbei:

  • Ist es für mich sinnvoll ein Pferd zu kaufen -ja oder nein?
  • Welches Pferd eignet sich als Freizeitpferd? Wie gut reite ich?
  • Sollte man lieber ein junges oder ein älteres Pferd kaufen?
  • Wo kaufe ich mein neues Pferd?
  • Was brauche ich alles an Zubehör für mein Pferd?
  • Wie hoch sind die Kosten bei der Unterhaltung eines eigenen Pferdes?

Alle diese Punkte werden wir dir hier in unserem Pferde-kaufen-Artikel erklären, um dir ein wirklich umfassendes Bild zu geben, damit du die richtige Entscheidung zum eigenen Vierbeiner treffen kannst.

1. Die Grundatzfrage: Pferd kaufen – ja oder nein

Ein Pferdekauf ist keine leichte Aufgabe. Von der Pferdeauswahl über das Probereiten bis zur endgültigen Entscheidung sind viele Faktoren entscheidend.

Der Pferdekauf soll Spaß machen und leicht sein. Wer sich ein Pferd kauft, ist meistens kein Profi und kann in viele Fallen tappen.

Ob du jetzt dein erstes eigenes Pferd suchst oder für deinen Senior einen Junior – der Pferdekauf ist immer ein Abenteuer.

Was spricht für den Pferdekauf?

Wenn du noch kein eigenes Pferd hast und die Reitbeteiligung bist, sehnst du dich sicher sehr danach, ein eigenes Pferd zu kaufen.

  • Der schönste Faktor ist, dass dein Pferd dir ganz alleine gehört. Alle Entscheidungen kannst du selber treffen.
  • Du wächst mit deinem Pferd auf eine andere Art zusammen, die du bisher nicht kanntest.

Bevor du dich auf Pferdesuche begibst, hast du sicher schon eine Vorstellung von deinem Traumpferd. Neben den Rahmenbedingungen von Rasse, Größe oder Preis machst du dir Gedanken über die Zukunft mit deinem neuen Pferd.

Solltest du bereits über ein zweites Pferd nachdenken, empfehle ich dir unseren Artikel zum Thema zweites Pferd kaufen als Entscheidungshilfe.

Der Pferdekauf unterstützt dich auch darin, verschiedene Pferde zu testen. 

Auf deiner Suche wirst du so einige Möglichkeiten erleben, an denen du denkst: ‚Hey, das Pferd ist ja noch besser als mein Traumpferd‘.

Du hast alle Möglichkeiten, ganz wie du dich jetzt entscheidest. Eine wichtige Stärke für den Pferdekauf ist Geduld. Dein Traumpferd wartet auf dich!

Kenne ich alle Themen rund um ein eigenes Pferd?

Ob frischgebackener Pferdebesitzer oder langjähriger Halter von Pferden – es gibt immer ein Thema, womit wir uns noch nicht auskennen.

Bist du bereit, mit den Pferden zu lernen? Und bist du bereit, dir deine eigene Meinung zu bilden?

Die Themenvielfalt ist schier unendlich. Alles können wir nicht wissen und vieles lernen wir, während wir in der Thematik feststecken.

Sei es die perfekte Fütterung oder Hufbearbeitung. Die Meinungen, ob dieses oder jenes korrekt ist, gehen sehr weit auseinander. 

Mit deinem eigenen Pferd wirst du zusammenwachsen. Neue Themen werden euer Leben bereichern und du wirst alles ermöglichen, damit es deinem Pferd gut geht.

Natürlich ist es gut, deinen Reitlehrer um Rat zu fragen, im Internet zu suchen oder dich in Büchern über die aktuellen Themen zu informieren. Jedes Pferd ist anders und so kann bei deinem Pferd eine Ausbildungsmethode hilfreich sein, die bei einem anderen Pferd nicht so erfolgreich ist.

Was erhoffe ich mir von einem Pferdekauf?

Du weißt ganz genau, warum du dir ein Pferd kaufen möchtest. Dieser Gedanke mag nicht so präsent sein, hat aber dennoch einen nicht unerheblichen Anteil an der Pferdesuche.

Die häufigsten Gründe können sein:

  • Charaktereigenschaften vom Pferd, z.B. ein besonders liebes, eifriges, ruhiges Pferd zu haben
  • Im Reitsport aufsteigen
  • Die ersten Erfahrungen sammeln
  • Bereit fühlen für mehr Verantwortung
  • Mehr Entscheidungsfreiheit

Während der gesamten Zeit auf der Suche nach deinem neuen Pferd ist eine Prise Rationalität nie verkehrt. Die Mischung aus Bauch- und Kopfentscheidung kann dich vor bösen Überraschungen bewahren.

Bei auftretenden Gefühlsduseleien wirst du sonst Entscheidungen treffen, die sich später anders entwickeln können, als du möchtest.

Pferdekauf – was bei der Suche beachten

Der Pferdekauf ist ein echtes Erlebnis. Du hast es mit vielen Menschen zu tun, die dir gerne jedes Pferd verkaufen möchten.

Damit du dein Ziel nicht aus den Augen verlierst, geben wir dir den Pferdekauf-Plan mit.

Der Gedanke ein Pferd zu kaufen und zu besitzen ist schnell gemacht

Diesen Gedanken jetzt in die Tat umzusetzen, ist wiederum etwas schwieriger.

Der 7 Punkte Pferdekauf-Plan

  1. Pferdesuche beginnen
  2. Pferdeauswahl treffen
  3. Termine vereinbaren
  4. Erstes Probereiten
  5. Zweites Probereiten
  6. AKU (Ankaufsuntersuchung des Pferdes vor dem Kauf)
  7. Entscheidung für oder gegen das Pferd

Mit der Pferdesuche beginnt dein Weg zum eigenen Pferd. Neben der Suche im Internet, wie über Verkaufsplattformen, Kleinanzeigen und der gezielten Suche nach Züchtern bietet sich der Such-Aushang in Ställen an.

Beachte, je nach Verkäufer, dass du noch die Ankaufsuntersuchung zahlen musst. Setze dir bei deinem Preislimit einen Spielraum für die AKU (Ankaufsuntersuchung).

Anhand deiner ersten Auswahl möglicher Pferde, kreist du deine Suche ein. Neben deinen Favoriten kannst du dir ein oder zwei Alternativen überlegen.

Du kennst sicherlich die Sprüche, dass ein gutes Pferd keine Farbe hat. Was von Bedeutung sein kann, ist jedoch das Geschlecht. Welche Unterschiede Stute, Wallach und Hengst haben und welches zu dir passen würde, kannst du dir in diesem Artikel genauer nachlesen.

Beim Pferdekauf solltest du ein Pferd finden, was zu dir passt. Das kann auch erst das Zehnte sein.

Uns ist es schon so ergangen, dass wir über eine Alternative zu unserem Traumpferd kamen. Du siehst also, halte Augen und Ohren auf, dein Traumpferd kann sich noch verstecken.

Die Terminvereinbarung mit den Verkäufern kann telefonisch, per SMS oder auch im Mailkontakt entstehen.

Versuche, schon während der Kontaktaufnahme mehr über dein potenzielles Verkaufspferd herauszufinden.

Beim ersten Probereiten geht es an das Ausprobieren. Was kann das Pferd? Welche Eigenschaften sind gut und welche weniger gut?

Der erste Eindruck trügt nicht. Die Verhaltensweisen, die heute auftreten, wirst du mit diesem Pferd später wieder erleben.

Achte darauf, alles auszuprobieren, was du dir für deinen täglichen Umgang mit deinem zukünftigen eigenen Pferd vorstellst.

Ohne eine Ankaufsuntersuchung ist es sehr riskant, ein Pferd zu kaufen. 

Es gibt natürlich Ausnahmefälle, wann ein Kauf ohne AKU trotzdem funktioniert. Zum Beispiel, wenn ihr das Pferd schon lange kennt und euch die Besitzer bekannt sind. Vielleicht bist du das Pferd schon mal geritten.

Aber auf Nummer sicher geht ihr immer, wenn ihr eine AKU durch den Tierarzt machen lässt.

Das investierte Geld wird sich mehr lohnen, als später auf viel höheren Tierarztkosten sitzen zu bleiben.

Pro-Tipp: Unsere 17 Fragen an, die du deinem Verkäufer stellen solltest. Unter anderem zum Beispiel, wie viele Vorbesitzer dein Wunschpferd schon hatte. Lies direkt nach, warum das eine wirklich wichtige Frage ist!

Ich kann mich nicht zwischen den Pferden entscheiden!

Du hast einige Pferde in die engere Auswahl genommen haben, aber kannst dich nicht entscheiden? Eventuell sind sich die Pferde sogar sehr ähnlich und du würdest sie jetzt einfach zu zweit kaufen?

Was uns immer sehr geholfen hat, ist die Entscheidung aus dem Bauch heraus. Versuche auf deine Intuition zu achten.

Eine Pro- und Contra-Liste kann dir auch helfen. Am besten schläfst du ein paar Nächte darüber, dann werden deine kreisenden Gedanken klarer.

Es kann dir passieren, dass du dich in ein Pferd mit gesundheitlichen Problemen verliebst.

Denke immer daran, dass ein gesundes Pferd krank werden kann, aber ein krankes Pferd noch kränker. 

Prüfe dein Portemonnaie: Wie viel kannst du realistisch an Tierarztkosten ausgeben? Hast du genug Polster um auch bei sehr hohen Rechnungen nicht in den Schuldturm zu geraten? Wir kennen Reiter, die ihr Haus verkaufen mussten, um die riesigen Tierarztrechnungen zu begleichen.

Was spricht gegen einen Pferdekauf?

Der bedeutendste Faktor ist das Geld. Wenn du noch kaum eigenes Einkommen hast, werden dich deine Eltern oder Großeltern unterstützen müssen.

Als Reitbeteiligung grübelst du bestimmt öfter darüber nach, ob ein eigenes Pferd sinnvoll wäre. Unser Beitrag: Reitbeteiligung oder eigenes Pferd? – ist da wie für dich gemacht.

Gerade bei Anfängern scheiden sich die Geister, ob ein eigenes Pferd geeignet ist. Solltest du als Anfänger bereits ein Pferd kaufen wollen, kannst du dir das Pro und Contra hier genauer ansehen. Zusätzlich erfährst du dort genau, was du können musst, um mit einem eigenen Pferd umgehen zu können.

Neben der Boxenmiete gibt es Tierarzt- und Hufschmiedkosten. Zusätzlich können Futterkostem, Reitunterricht und jede Menge Zubehör viel Geld kosten. Erfahre in unserem Artikel: „Wie oft muss das Pferd zum Hufschmied?“ wie der Besuch beim Hufschmied abläuft.

Was auch gegen den Pferdekauf spricht, ist, dass du dein vermeintliches Traumpferd kaufst und es ein Albtraumpferd wird. Dir kann es auch passieren, dass du dein Pferd wiederverkaufen musst, weil es doch nicht passt und du Schwierigkeiten im Umgang hast. 

Wenn du an einen dubiosen Händler geraten bist und ein Pferd unter Schmerzmitteleinfluss gekauft hast, kannst du möglicherweise in einen langwierigen Rechtsstreit geraten. Neben den Nerven ist dann auch das Geld weg.

Jeder Pferdekauf ist einzigartig. Ob das eigene Pferd für dich infrage kommt, kannst du selbst entscheiden. Wichtig ist immer, anzufangen. Der zweite Schritt, nach der Überlegung ob ein eigenes Pferd in Frage kommt, ist die Suche nach dem passenden Pferd für dich.

Pferdekauf: Welches Pferd eignet sich als Freizeitpferd – was will ich mit meinem Pferd erreichen? Wie gut reite ich eigentlich?

Wir sind totale Freizeitreiter und lieben die lockeren Seiten mit dem Pferd: Bodenarbeit, Spaziergänge und Ausritte. Vielfach herrscht noch die Meinung vor, dass es für die Freizeitreiterei spezielle Rassen gibt. Was ein Freizeitpferd wirklich ausmacht und ob das an der Rasse liegt, wollen wir dir genauer erklären.

Welches Pferd eignet sich als Freizeitpferd? Typische Freizeitpferde sind Tinker, Haflinger, Norweger, Kaltblüter, aber auch alle anderen Rassen können als Freizeitpferde genutzt werden. Es kommt immer auf den Charakter und die Ausbildung des Pferdes an, einigen Rassen wird mehr Ruhe und Verlässlichkeit nachgesagt als anderen Rassen. Grundregel ist: Ein gutes Pferd hat keine Rasse und keine Farbe!

Typisch Freizeitpferd: Welche Eigenschaften gesucht werden

Viele Reiter haben keine Ambitionen, auf Turniere zu gehen und sich mit anderen zu messen. Sie möchten entspannte Stunden mit ihrem Pferd verbringen und ein Verlasspferd besitzen, welches mit ihnen durch dick und dünn geht.

Überlege dir bereits vor dem Pferdekauf, was du suchst: Temperament oder Ruhe?

Definition Freizeitpferd: Ein Pferd, welches du nicht auf Turnieren reitest, sondern lieber gemütlich ausreitest, Bodenarbeit, Spaziergänge und Training auf dem Platz oder in der Halle durchführst. Es bestehen keine Ziele, bestimmte Prüfungen oder Klassen abzulegen, das oberste Ziel ist eine vertrauensvolle Beziehung, die geprägt ist von Respekt, Harmonie und Verlässlichkeit.

Zusätzlich spielt das Thema Geld eine Rolle bei der Wahl eines Freizeitpferdes. Diese sind oftmals günstiger als Turnierpferde oder Pferde, die bereits weit in der Ausbildung vorangeschritten sind. Ist das nötige Kleingeld, sowie der Wunsch, Turniere zu reiten, nicht vorhanden, ist die Wahl eines Freizeitpferdes eine gute Überlegung.

Bevor wir dir sagen, welche Rassen typischerweise als Freizeitpferde genutzt werden (diese Liste ist nicht abschließend, in der Theorie kann jedes Pferd bei guter Ausbildung ein treues und freundliches Verlasspferd sein), sehen wir uns die gesuchten Eigenschaften an:

  • Ruhiges Temperament
  • Ausgeglichenes, verlässliches Wesen
  • Normale, taktklare Grundgangarten
  • oftmals für die Robusthaltung im Offenstall geeignet

Diese sehr allgemeinen Kriterien lassen sich auf sehr viele Pferderassen übertragen. Dennoch gibt es einige Pferde- und Ponyrassen, die öfter in Offenställen stehen und im Wald beim Ausritt angetroffen werden.

Diese Rassen werden aus unserer Erfahrung oft als Freizeitpferde geritten

Dieser Artikel soll kein Pferd in eine Schublade stecken, vielleicht hast du auch schon vom Hafi gehört, der auf Turnieren in der L-Dressur Schleifen abräumt und vom Hannoveraner, der mit seiner Besitzerin am liebsten Runden im Gelände dreht.

In der Theorie gibt es das klassische Freizeitpferd nicht, in der Praxis kennen wir folgende Rassen, die mit ihren Besitzern in der Freizeitreiterei unterwegs sind:

  • Islandpferd
  • Haflinger
  • Holsteiner
  • Hannoveraner
  • Trakehner
  • Noriker
  • Fjordpferd
  • Friese
  • Welshpony
  • Connemarapony
  • New Forest Pony
  • Welsh Cob
  • Deutsches Reitpony
  • Quarter Horse

Es gibt noch viele, weitere Pferderassen, die sich als Freizeitpferde eignen, jedoch nicht auf unserer Liste stehen. Sieh dich in unserer Kategorie Pferderassen um, wenn du mehr über die verschiedenen Rassen erfahren möchtest.

Alle diese Pferderassen sind für die Freizeitreiterei geeignet und können auch auf Turnieren starten. Somit besteht immer die Möglichkeit ein vermeintliches Turnierpferd auch als Freizeitpferd zu nutzen – die Pferde stört ein entspanntes Leben mit vielen Ausritten und Bodenarbeit sicherlich nicht.

Andersherum ist die Nutzung eines Freizeitpferdes als Turnierpferd nicht immer problemlos möglich. Oftmals sind die körperlichen Voraussetzungen für schwierige Übungen, wie zum Beispiel die richtige Versammlung in der Dressur, nicht oder nur schwer möglich.

Diese Pferderassen eint alle ein verträglicher Charakter und Ausgeglichenheit, vorausgesetzt sie erhalten eine pferdegerechte Erziehung und Ausbildung vom Boden und im Sattel. Mit einem guten Fundament, der Charakter deines Freizeitpferdes, sowie deiner weiteren Ausbildung, sind sehr viele Pferd der genannten Rassen als Freizeitpferde erfolgreich.

Warum du nicht nur auf die Rasse achten solltest, um ein geeignetes Freizeitpferd zu finden – wenn Freizeitpferde unterfordert sind

Araber, Friesen oder andere Warmblüter stehen nicht auf der Liste – sind das keine guten Freizeitpferde? Ein gutes Pferd hat keine Rasse und keine Farbe. Viel wichtiger als die Pferderasse ist die Ausbildung und pferdegerechte Erziehung.

Das vermeintliche Freizeitpferd wird oftmals unterschätzt – da es „nur“ für die Freizeitreiterei angeschafft wurde, bedeutet dies nicht, dass es keine konsequente Führung braucht und nichts lernen will.

Oftmals ist das Gegenteil der Fall: Pferde, die unterfordert sind, entwickeln allerlei ungezogenes Verhalten – weil ihnen langweilig ist! Besonders bei Freizeitpferden kommt dieses Problem vor und lässt Verhaltensprobleme entstehen.

Aus diesem Grund entstehen einige Vorurteile zu den vermeintlich dickköpfigen Ponys, den sturen Haflingern oder den faulen Norwegern. Dabei sind viele dieser unerwünschten Verhaltensweisen nur durch Langeweile, Unverständnis oder die falsche Ausbildung entstanden. Typisches Beispiel ist das Betteln am Putzplatz, welches viele Freizeitpferde (aber auch Turnierpferde) durch Leckerlies und falsche Konsequenz entwickeln. Hier haben wir einen hilfreichen Artikel mit Lösungsansätzen für dieses Problem geschrieben.

Ein Freizeitpferd kaufen: die richtige Vorbereitung ist alles

Wer also ein Freizeitpferd sucht, der sollte sich vorab überlegen, welche Charaktereigenschaften das Traumpferd mitbringen sollte. Ein typisches Beispiel ist hier der Haflinger, der gerne als Anfängerpferd gesehen wird, auf der anderen Seite jedoch als dickköpfig und stur gilt.

Warum Haflinger gute Anfängerpferde sind und die Gerüchte um den sturköpfigen Hafi nicht stimmen müssen, kannst du hier nachlesen. Diese Verbindung aus Verhaltenszuweisungen „die sind nun mal so“ zu einer bestimmten Rasse solltest du immer für jedes Pferdeindividuum überprüfen.

Legst du Wert auf ein harmonisches Miteinander mit deinem Freizeitpferd, spielt das Probereiten eine große Rolle. Nicht selten werden Pferde nur in der Halle probegeritten, um im heimischen Stall festzustellen, dass das liebe Freizeitpferd nicht vom Hof runter möchte und beim kleinsten Windstoß auf dem Absatz kehrt macht.

Beim Pferdekauf solltest du alles ausprobieren können, was du später mit deinem Pferd machen möchtest. Auch alltägliche Arbeiten und das Führen zählen dazu.

Als typischer Freizeitreiter suchst du ein Pferd mit ausgeglichenem Temperament, welches dein Pferd bereits mitbringt. Die andere Hälfte, die Erziehung und Ausbildung, übernimmst du und legst so einen Grundstein für dein eigenes Freizeitpferd.

Zum Weiterlesen empfehlen wir dir unsere folgenden Artikel:

Hilfreich ist es immer, wenn du verschiedene Rassen bereits geritten bist: ob in der Reitschule, als Reitbeteiligung oder mal im Urlaub. So erlangst du einen kleinen oder größeren Einblick in das typische Verhalten dieser Pferde.

Die oben genannten Pferderassen können vertrauensvolle und treue Begleiter sein, wenn du in der Freizeitreiterei unterwegs sein möchtest und keine Turniere reiten willst. Im umgekehrten Fall solltest du dir genau überlegen, mit welchem Pferd du Turniere reiten willst, denn hier sind nicht alle Pferde zu allen Leistungen körperlich in der Lage.

Junges oder älteres Pferd kaufen

Beim Pferdekauf stellt sich schnell die Frage, ob das Pferd jung oder lieber älter sein sollte. Diese Entscheidung ist nicht ganz leicht und hängt von deinem Ausbildungsstand, deinem Können und der späteren geplanten Nutzung deines Pferdes ab.

So unterschiedlich die Vorstellung beim Pferdekauf sind, umso größer die Erwartungen an die Zukunft mit dem eigenen Pferd.

Es gibt den Spruch, junges Pferd zu erfahrenem Reiter und junger Reiter zu erfahrenem Pferd.

Doch was hat es damit auf sich?

Das junge Pferd soll durch einen erfahrenen Reiter ordentlich ausgebildet werden. So kann es in älteren Jahren einem jungen Reiter das Reiten näher bringen.

Welches Pferd eignet sich für einen Anfänger? Je nach Vorerfahrung ergeben sich andere Möglichkeiten.

Doch auch wenn ein unerfahrener Reiter mit einem jungen Pferd zusammen aufwächst, musst das nicht sofort schlecht sein. Mit genügend Hilfe kann auch dieses Gespann zusammen groß werden.

Warum ist ein junges Pferd geeignet?

Ein Jungspund, dazu zählen wir alle Pferde und Ponys, die mindestens 3 Jahre alt sind, befindet sich mitten in der Ausbildung und lernen das 1×1 des Reitpferdedaseins. 

Mitunter ist das junge Pferd noch nicht eingeritten und gilt als roh.

Welche Vorteile ergeben sich bei dem Kauf eines jungen Pferdes?

  • unbeschriebenes Blatt
  • Erziehung und Ausbildung liegen in deiner Hand
  • Viele Lebensjahre mit dem Pferd
  • Krankheiten kommen noch nicht so oft vor

Das junge Pferd ist noch richtig „grün“ hinter den Ohren und kann durch den Menschen sowohl positiv als auch negativ beeinflusst werden.

Die ersten Jahre kann das junge Pferd durch dich geformt werden. Die Vorstellung, wie das Pferd später sein sollte, kann gezielt gesteuert werden. Du kannst deine Ziele gemeinsam mit dem Pferd erreichen.

Da das Pferd noch ganz am Anfang seines Lebens steht, wirst du nach dem Kauf viele Jahre mit dem Pferd zusammen sein können. Sehr oft hat das junge Pferd keine gesundheitlichen Probleme und wenn doch, sind diese recht überschaubar.

Sollte der Kauf des jungen Pferdes doch nicht so fruchten wie erhofft, werden sich neue Käufer finden, die das Pferd weiter ausbilden möchten.

Ein Vorteil kann das Wachstum des Pferdes sein. Mit dem Zigeunermaß kannst du messen, wie groß dein Pferd mal werden wird. Wie das geht, erfährst du hier.

Das Fohlen hat noch alle Möglichkeiten für eine gute Grundausbildung. 

Welche Nachteile ergeben sich bei dem Kauf eines jungen Pferdes?

  • Die Flegelphase steht noch bevor
  • Ausbildung verläuft nicht wie erhofft
  • Ausbildung muss durch eine erfahrene Person erfolgen
  • Endgültiger Charakter zeigt sich erst später

Das junge Pferd ist in den ersten gemeinsamen Jahren noch sehr offen für Neues und kann bei falscher Ausbildung dem Menschen auf der Nase herumtanzen.

Zusätzlich kommt es in die Flegelphase und testet dich irgendwann ziemlich gut aus, ob du das wirklich ernst meinst mit der Ausbildung.

Die Flegelphase dauert, je nach Pferd, unterschiedlich lange und kann sehr ausgeprägt bis hin zu kaum vorhanden auftreten.

Ein weiterer Nachteil bei einem jungen Pferd ist der endgültige Charakter, die sich erst viele Jahre später voll zeigen wird.

In der Anfangszeit kann das junge Pferd immer mal wieder Verhaltensweisen an den Tag legen, die aus der Flegelphase entstehen und gar nicht Teil des Charakter des Pferdes sind. 

Was macht ein älteres Pferd aus?

Zunächst ist die Überlegung, ab wann gilt ein Pferd als alt? Normalerweise zählt man dazu alle Pferde, die in Rente gehen.

Das Alter eines Pferdes erkennt man an den Zähnen, die Fellfarbe ist nicht immer weiß, wenn das Pferd alt wird. Hier siehst du Doonie mit 2,5 Jahren.

Da das zu alt ist, können wir für uns definieren, das Pferde über 10 Jahre zu den erfahreneren Pferden zählen und einiges an Ausbildung und Erfahrung gesammelt haben.

Welche Vorteile ergeben sich bei dem Kauf eines älteren Pferdes?

  • Ausbildung weiter fortgeschritten
  • Erfahrung des Pferdes
  • Charakter ist fertig

Das schon ältere Pferd wird in der Ausbildung gut geschult worden sein. Hier kann, je nach Wunschrichtung, ein passend ausgebildetes Pferd gesucht werden.

Natürlich lässt sich beim Probereiten auch leichter einschätzen, was man aus dem Pferd noch heraus holen kann. Sollte aber ein M-Dressurpferd gesucht sein, kann die lange Ausbildungszeit abgekürzt und das fertig ausgebildete Pferd gekauft werden.

Weiterhin lässt sich der Charakter des Pferdes gut einschätzen. Sämtliche Verhaltensweisen sind etabliert und verfestigt worden. Der jetzige Besitzer kann gute Auskunft geben, welche Angewohnheiten das Pferd hat.

Die Erfahrungen vom Pferd können sich auf alle Bereiche, die im Leben eines Pferdes vorkommen, beziehen. Hier lässt sich leicht überprüfen, ob das Pferd gut auf den Pferdeanhänger geht oder in fremder Umgebung ruhig bleiben kann.

Welche Nachteile ergeben sich bei dem Kauf eines älteren Pferdes?

  • Krankheiten kommen öfter vor
  • Zu viele Besitzerwechsel
  • Verhaltensprobleme lassen sich schwieriger beheben

Das ältere Pferd wird im Laufe seines Alters irgendwelche Wehwechen entwickeln. Doch wie stark diese sind, kann mitunter aus der Jugend stammen.

Wurde das Pferd als Jungpferd nur in der Box gehalten, kann sich daraus zum Beispiel Arthrose entwickeln. Beim Kauf kann dies in der Ankaufsuntersuchung mitunter noch gar nicht so auffällig sein.

Artgerechte Pferdehaltung spielt in jedem Alter eine Rolle.

Bei älteren Pferden kann ein häufiger Besitzerwechsel vorkommen. Nicht immer muss das am Pferd liegen, aber es kann ein Hinweis auf ein verzogenes Pferd sein. So haben sich die anderen Pferdebesitzer schon die Zähne am Verhalten des Pferdes ausgebissen.

Solltest du auf so ein Pferd treffen, was du in dein Herz geschlossen hast, aber das Pferd hat einige Verhaltensprobleme, suche dir vor dem Kauf einen guten Pferdeprofi, der euch von Anfang an begleiten kann.

Unsere Erfahrung mit dem Kauf von jungen und älteren Pferden

Unser erstes eigenes Pony war schon 10 Jahre alt und fertig ausgebildet. Die ehemalige Besitzerliste war lang und das zeigte sich auch recht bald im Charakter des Ponys. 

Das muss auch nicht auf alle Pferde zutreffen, aber der Charakter des 10-jährigen Ponys war dermaßen gefestigt und eingefahren, dass wir ihn nicht ohne Hilfe hätten korrigieren können.

Gesundheitlich war die Liste an Wehwechen lang und einige davon hätten uns ein paar Jahre später noch größere Sorgen bereitet.

Bei einem neuen Kauf haben wir daraufhin nur nach jungen Pferden Ausschau gehalten und damit deutlich bessere Erfahrungen gemacht. Natürlich sollte der Kauf eines Pferdes überlegt sein und wir haben viele Pferde Probe geritten und sofern sie noch nicht geritten waren, probegeführt.

Wir lernen im Moment sehr deutlich, wie ein Pferd sich in der Flegelphase verhält und merken bei unserer Stute, dass sie schon lange wieder aus dieser herausgekommen ist.

Ob jung oder alt, jedes Pferd möchte ein gutes Leben erhalten. Du musst für dich alle Vor- und Nachteile ergründen und selber entscheiden, ob du dich mit der Ausbildung eines Pferdes oder mit der Verfeinerung der Ausbildung befassen möchtest.

Ein Jungpferd ist eine Bereicherung, wenn die Ausbildung gemeinsam bestritten werden soll. Der ältere Kandidat wird für jeden die bessere Wahl sein, wer sich schneller auf der Erfolgsleiter sehen möchte.

Nachdem wir die Punkte, ob es sinnvoll ist ein Pferd zu kaufen ist, welches Pferd sich am besten als Freizeitpferd eignet und die Frage sollte man lieber ein junges oder ein älteres Pferd sich kaufen, geklärt haben, kommen wir zum Punkt, wo kaufe ich mein neues Pferd? 

Wo kaufe ich mein neues Pferd 

Hierbei stellt sich oftmals die Frage: Züchter, Privatverkäufer oder doch lieber professioneller Pferdehändler? 

Vorneweg gesagt: überall kannst du ein gutes Pferd finden oder danebengreifen. Wir haben schon direkt vom Züchter gekauft, vom Pferdehändler und auch von privat.

Wir können dir nur raten, dass du, wenn du selbst unterfahren bist und noch kein Pferd gekauft hast, in jedem Fall eine weitere Person mitnimmst. Das kann dein Reitlehrer sein, erfahrene Stallkollegen oder auch nur Eltern und Geschwister.

Jede weitere, fremde Meinung bringt dich in der Entscheidung zum Pferdekauf weiter. Du siehst vieles nicht selbst, was ein Außenstehender sofort sieht. Besonders beim Probereiten ist jemand nützlich, der sich das ganze ansieht und dich sogar filmt, damit du dir später ein objektiveres Bild machen kannst.

Viel wichtiger, als das Wo, sind die Eckdaten zum Pferd. Unsere übergreifenden Tipps beim Pferdekauf gelten daher für alle Orte, an denen du dir ein Pferd kaufen kannst:

  • Lass dich auf keinen Fall vom Käufer zum Kauf drängen! (Unsere Lieblingssätze waren „Morgen wird das Pferd spätestens weggekauft“ oder „Ich habe noch zwei weitere Interessenten, wenn Sie nicht wollen“)
  • Reite das Pferd richtig Probe und im Zweifel mindestens ein zweites Mal.
  • Nimm jemanden (erfahrenen) zum Pferdekauf mit, der dir eine zweite Meinung gibt.
  • Hole das Pferd selbst aus der Box, von der Weide, sattle, trense und mache alles so, wie du es normalerweise machen würdest. Einmal kann ein Verkäufer dir das zeigen, aber mindestens beim zweiten mal musst du selbst mit dem Pferd umgehen dürfen.
  • Eine Ankaufsuntersuchung ist Pflicht! Du kannst den Tierarzt bestimmen, damit du wirklich sicher sein kannst, dass dieser unbeeinflusst ist.

Was brauche ich alles an Zubehör für ein Pferd 

Wir haben alles aufgelistet, was du für dein erstes eigenes Pferd kaufen kannst. Du wirst sehen, ein Pferd kann sehr viel Zubehör bekommen – von sinnvoll bis unnötig ist vieles dabei.

Du hast zwar nur ein Pferd – aber Zubehör wie für vier Pferde. Das geht ins Geld aber kann durch genügend Selbstdisziplin vermieden werden.

Beginnen wir mit der täglichen Routine. Um dein Pferd von der Weide holen zu können und um die Basics eines jeden Pferdes zu erlangen, starten wir mit der Bodenarbeit

Rund um die Bodenarbeit

  • Halfter
  • Knotenhalfter
  • Führstrick

Die absolute Standardausrüstung eines jeden Pferdehalters. Ohne Halfter kannst du dein Pferd nirgendwo hinführen. Der Farbvielfalt sind keine Grenzen gesetzt, von schwarz bis gestreift oder bunt bis kariert, die modernen Halfter kommen in vielen Farben daher. 

Mit Fell sieht alles noch viel plüschiger aus und dadurch lassen sich Scheuerstellen vermeiden.

Damit du das Pferd sinnvoll longieren kannst, kommst du um die Standardausrüstung für die Longe nicht herum. Von günstig bis teuer, ganz nach deinem Geschmack wählst du die passenden Größen.

Doch auch ein Longiergurt muss passen, so wie ein passender Sattel angepasst werden muss, ist es sinnvoll, bei einem Longiergurt auch die Anatomie des Pferdes zu kennen.

Pflege des Pferdes

Für die Aufbewahrung deiner Putzutensilien ist eine Box sinnvoll. Dort werden die Bürsten nicht nass oder verschmutzen zusätzlich.

Eine Bandagentasche ist ein Nice-to have und nicht zwingend notwendig. Hier haben wir sämtliche Bürsten aufgelistet, die du kaufen kannst. In unserem Artikel Bürstenübersicht findest du noch eine Anleitung, wie du die Bürsten auch richtig nutzt!

Neben den Bürsten gibt es noch weitere Helferlein, zum Beispiel für die Hufe.

  • Huföl
  • Huffett
  • Hufkratzer
  • Huffestiger
  • Staubsauger
  • Schwamm
  • Schweißmesser

Okay, bis auf den Staubsauger wirst du alle Utensilien sicherlich einmal nutzen. Huffett und Huföl kannst du nach Belieben kaufen, hier scheiden sich die Geister, ob das sinnvoll ist.

Wie oft musst du deinem Pferd die Hufe auskratzen?Wie oft musst du dein Pferd putzen?

  • Hufmesser
  • Raspel
  • Hufzange
  • Hufbock

Diese Gegenstände wirst du sicherlich nur bei deinem Hufschmied sehen. Vielleicht nutzt du die Raspel, sofern dir gezeigt wurde, wie du den Huf deines Pferdes selber korrigieren kannst.

Den Hufkratzer wirst du immer benutzen.

Fütterung

Bestimmt wird in deinem Stall neben Stroh auch Heu oder Heulage angeboten. Diese Futtermittel musst du dann nicht kaufen.

Mehr tolle Futtersorten und viel Auswahl findest du bei pferdefutter.de*.

Damit dein Pferd gesund bleibt, ist eine angepasste Fütterung von Kraft- und Mineralfutter wichtig. Für die Belohnung zwischendurch eignen sich Leckerlis genauso gut wie Möhren und Äpfel.

Mit selbst gebackenen Pferdeleckerlis kannst du deinem Pferd eine ganz besondere Freude machen.

Wer sich ein eigenes Pferd kauft, der braucht Zeit, Geld und starke Nerven. Wie sonst kann man das erklären, dass man seinem Pferd Leckerlies backt?

Rund um das Reiten

Was du garantiert merken wirst, du hast nie genügend Schabracken! 

  • Sattel – Dressur, Springen, Vielseitigkeit oder einen gemischten Schwerpunkt
  • Schabracke oder Satteldecke
  • Reitpad
  • Sattelgurt
  • Steigbügelriemen
  • Steigbügelschoner*
  • Steigbügel
  • Lederfett*
  • Sattelschoner

Zunächst fängt alles mit einem Sattel an. Darunter nutzt du eine Schabracke oder Satteldecke. Vielleicht brauchst du auch ein Reitpad? 

Zum Reiten benötigst du auch Steigbügel, aber vielleicht nicht unbedingt Steigbügelschoner.

  • Westernsattel
  • Westernpad

Solltest du Westernreiten, ist natürlich ein Westernsattel samt Westernpad sinnvoll.

  • Zaumzeug: Englisch, Schwedisch, Hannoveranisch, Mexikanisch
  • Zügel
  • Stirnriemen
  • Genickpolster
  • Vorderzeug

Beim Zaumzeug hast du die Wahl zwischen mehreren Stilen. Die gängigste Variante ist die Englische. Aber auch die anderen eignen sich, sollte dein Pferd mit der Verschnallung Probleme haben.

  • Schlaufzügel
  • Halsverlängerer
  • Ausbindezügel
  • Gogue
  • Martingal

Der Bereich der Ausbinder stellt allerhöchstens für die Longenarbeit eine Möglichkeit dar. Als Anfänger wirst du in der Reitschule öfters Pferde mit Ausbinder erleben. 

Ansonsten gehören vor allem Schlaufzügel weder in die Hände von Anfängern, noch eignen diese sich für Fortgeschrittene oder Profis. Wer es doch nutzt, reitet meistens nicht reell.

Bei den Gebissen ist die Vielfalt an Varianten enorm. Hier musst du ausprobieren, was deinem Pferd gefällt. Der eine kommt mit einem einfach gebrochenem Gebiss gut zurecht, bei dem anderen muss es ein Olivenkopfgebiss sein.

  • LG-Zaum
  • Hackamore

Das LG-Zaum zählt zu den gebisslosen Zäumungen. Diese wirken auf eine andere Weise ein, da das Pferd ja kein Gebiss trägt. Benutzen wir seit Jahren und finden wir eine super Alternativen zu den normalen Gebissen.

Sicherheit für dein Pferd

Normalerweise benötigen Pferden Schutz für die Beine in gefährlichen Situationen. Für die einen ist dies bereits der Weidegang. Die anderen sehen selbst auf einer Hängerfahrt keine Notwendigkeit, dem Pferd Transportgamaschen aufzuziehen.

Der Lauf der Jahreszeiten

Die Pferdedecke kann zu jeder Jahreszeit eine große Hilfe sein. Während sie im Sommer vor Fliegen und Bremsen schützt, kann sie dabei helfen, dein Pferd warm zu halten, wenn es im Regen zum frieren neigt.

  • Regendecke mit Fütterung
  • Regendecke ohne Fütterung
  • Stalldecke
  • Abschwitzdecke
  • Regenausreitdecke
  • Exemerdecke

Eine großartige Auswahl an den verschiedensten Decken findest du bei Horseven Pferdedecken*.

Weiterhin kannst du dein Pferd mithilfe folgender Gegenstände gegen Fliegen schützen:

  • Fliegendecke
  • Fliegenhaube
  • Fliegenspray
  • Fliegenfransen
  • Fliegenausreitdecke

Fliegen können Krankheiten übertragen. Damit diese Gefahr gemindert wird, sind Fliegenfransen am Halfter deines Pferdes eine gute Alternative.

Wer schon mal versucht hat, im Gelände beim Ausreiten einem Fliegen- und Bremsenschwarm davon zu galoppieren, weiß um die Hilfe einer Fliegendecke.

Denn diese kleinen Biester sind ganz schön schnell.

Was du sonst noch gebrauchen könntest

Auf einem Turnier musst du deinem Pferd mit einer Startnummer ausweisen, die euch zugewiesen wird. Damit ihr dort auch hinfahren könnt, ist ein Pferdeanhänger nötig. Du musst dir nicht unbedingt einen kaufen, du kannst dir auch einen leihen.

Zu guter Letzt kommt der Sattelschrank. Entweder dein Stall bietet dir einen zur Nutzung an, den du unentgeltlich nutzen kannst oder du musst dir einen kaufen. Gebrauchte sind natürlich eine Überlegung wert, denn solltest du im nächsten Stall keinen Sattelschrank benötigen, hättest du viel Geld ausgegeben.

Wieviel Kostet mich ein Pferd in der Unterhaltung?

Beim letzten Punkt, was du beim Kauf eines eigenen Pferdes beachten solltest, geht es um die Kosten. 

Die Kostenpunkte im Einzelnen

Schauen wir uns das mal genauer an! Ein Pferd kann günstig unterhalten werden. Genauso kann ein Pferd auch teuer unterhalten werden.

Zu einem Teil kannst du die monatlichen Ausgaben also steuern. Denn eine Reithalle, Vollservice oder die zusätzliche Reitbeteiligung für dein Pferd können deine monatlichen Belastungen steigen oder sinken lassen.

Das Kostenpuzzle bröseln wir uns mal genauer auf und gehen mit dir die Faktoren durch, die im Laufe des Pferdelebens hinzukommen oder wegfallen werden:

Monatliche Stallkosten

Du kannst bei der monatlichen Boxenmiete mit Preisen von ca. 200 € (Offenstall ohne Versorgung oder Halle) über ca. 400 € (Durchschnittpferdebox in einer Reitanlage) bis hin zu weit über 800 € (Paddockbox inklusive Service) rechnen. 

Jeder Reitstall bietet unterschiedliche Annehmlichkeiten. Sowohl für den Reiter, als auch für das Pferd. Ein günstiger Stall hat meistens kein Personal, die Einsteller teilen sich die Dienste: Abäppeln der Weiden, Füttern, Führen auf und von der Weide zurück. Auch wird das Futter auf die Einstellpreise umgelegt und so von allen getragen. 

Die Infrastruktur in einer Reitanlage trägt zu höheren Preisen bei. Bei den Annehmlichkeiten wie einer Reithalle oder Führanlage merkst du dies an höheren Einstellpreisen. Die Wartung dieser Anlagen trägst du damit anteilig mit, damit alles so gut nutzbar bleibt, wie du es kennst.

Daneben sind auch die Mitarbeiter Einstellkosten, die anfallen. Der Vollservice ist für den Einsteller eine Entlastung und wird entsprechend auf die Einstellpreise aufgeschlagen.

Kosten für Reitunterricht

Je nach Dauer des Reitunterrichtes, ob 30, 45 oder 60 Minuten Unterricht, kostet die Stunde mit Einbezug der Qualifikation des Lehrers zwischen 20 und 50€. Je mehr Stunden du nimmst, umso teurer werden deine monatlichen Kosten für Reitstunden.

Wenn du deine reiterlichen Fähigkeiten voranbringen möchtest, wirst du bestimmt guten Reitunterricht zu schätzen wissen. An den meisten Reitställen gibt es hiesige Reitlehrer, bei denen du auch Unterricht nehmen kannst. Neben Einzelstunden sind auch Zweier- oder Gruppenstunden noch eine Möglichkeit. Eventuell gibt es aber niemanden in deinem Stall, und du suchst einen Reitlehrer, der zu dir fährt.

Daneben gibt es auch die Möglichkeit Beritt bei deinem Reitlehrer oder jemand anderem zu buchen. Bei uns in der Umgebung kostet Vollberitt pro Monat zwischen 300 € und 800 €.

Wird dein Pferd beritten, bezahlst du einen erfahrenen Ausbilder dafür, dein Pferd weiter auszubilden. Dies lohnt sich vor allem, wenn du die nötigen Fähigkeiten (noch) nicht besitzt.

Damit du auf Turnier starten kannst, musst du einige Vorbereitungen treffen, die Geld kosten. 

Kosten für den Turniersport

Möchtest du auf Turnieren starten, musst du eine Meldegebühr für jeden Turnierstart entrichten. Damit darfst du auf einer Turnierprüfung starten.

Um auf das Turnier zu kommen, musst du entweder selbst einen Hänger haben oder dir einen leihen. Um dein Pferd zu transportieren, benötigst du ein Auto, was den Hänger sowie das Gewicht deines Pferdes ziehen kann.

Damit du selbst einen Pferdeanhänger mit deinem Auto ziehen kannst, ist ein spezieller Anhängerführerschein zusätzlich zum normalen Führerschein notwendig. Informiere dich deshalb genau, wie du zu einem Turnier kommst.

Pferdeanhänger kann man auch leihen, wenn du nicht regelmäßig unterwegs bist.

Der Hufschmied

Diese Person wird Euch sehr wahrscheinlich das gesamte Pferdeleben begleiten. Ob Barhuf, Teilbeschlag oder Vollbeschlag, die ausgebildeten Hufexperten nehmen für jeden Termin zwischen 30€ und weit über 150€, je nach Aufwand und Größe der Hufe bei Eisen.

Barhufpferde müssen ungefähr alle vier bis sechs Wochen ausgeschnitten und geraspelt werden. Da keine Hufeisen vorhanden sind, kannst du hier neben einem Hufschmied auch einen Barhufpfleger und einen Huforthopäden für diese Arbeiten bezahlen.

Die Kosten für die Barhufpflege liegen etwas niedriger, als wenn dein Pferd Hufeisen hat. Rechne mit einem Betrag zwischen 30 und 60 € pro Termin.

Benötigt dein Pferd Hufeisen, dann wirst du alle sechs bis acht Wochen einen Hufschmiedetermin haben. Hufschmiede können die Eisen entfernen, den Huf ausschneiden und kürzen und neue aufbringen.

Für einen Termin mit einem Hufschmied werden zwischen 60 € und über 150 € fällig. Dies bemisst sich an dem gewählten Beschlag, den dein Pferd benötigt.

Kosten für einen Tierarzt

Regelmäßig muss dein Pferd geimpft werden. Hier richtet sich der Tierarzt nach den bereits durchgeführten und aufgelisteten Impfungen im Equiden-Pass. Solltest du Turniere reiten wollen, sind mehr Impfungen notwendig, als wenn du nicht auf Turnieren startest.

Die Kosten für die Erstimmunisierung sowie Auffrischungsimpfungen variieren je nach Impfung und können in unregelmäßigen Abständen benötigt werden. 

Die Zähne deines Pferdes müssen regelmäßig kontrolliert werden. Es können sich unangenehme Spitzen bilden, die dein Pferd beim Fressen stören und zu Verletzungen führen. Gerade bei jungen Pferden muss die Zahnkontrolle öfter durchgeführt werden, weil die Zähne sich hier noch im Wachstum befinden. 

Die Kosten variieren je nach Tierarzt, wir haben meist Kosten von um die 120 € für eine Zahnkontrolle inklusive Sedierung.

Unkalkulierbare Kosten sind alle unerwartet auftretende Verletzungen und sonstigen Krankheiten, die dein Pferd hat. Normalerweise kommt der Tierarzt nur zum Impfen und für die Wurmkur. 

Ein Beispiel aus unserem Pferdeleben: Unser kleiner Doonie hat bei einer Rauferei eine längere Schnittwunde im Gesicht davongetragen. Wahrscheinlich hat ihn ein Zahn eines anderen Pferdes erwischt. Die Erstversorgung, das Nähen, Schmerzmittel und das Fädenziehen vor Ort haben fast 300 Euro gekostet!

Ein Polster für unvorhersehbare Ausgaben ist daher dringend anzuraten! Mehrere Hundert Euro sollten es mindestens sein.

Haftpflichtversicherung fürs Pferd

Um Schäden, die dein Pferd anrichtet, nicht selbst zahlen zu müssen, musst du eine Haftpflichtversicherung für dein Pferd abschließen.

Dies können Kosten von um die 100 € pro Jahr sein, dies ist abhängig vom Alter des Pferdes und seiner Nutzung.

Diese Kosten musst du ebenfalls zu deinen monatlichen oder jährlichen Kosten hinzuzählen.

(Zusatz-)Futtermittel für dein Pferd

Abhängig davon, ob dein Reitstall Futter stellt, kommen Ausgaben für Futter hinzu. Sollte dein Pferd gefüttert werden, kann es sein, dass du zusätzlich dein eigenes Futter deinem Pferd geben möchtest.

Was du fütterst und warum – darüber gibt es verschiedenste Meinungen. 

Wir füttern ein Zusatzfutter, das auf junge Pferde abgestimmt ist. Alle zwei Monate kaufen wir hier nach. Das natürlich abhängig davon, wie viel gefressen wird und ob wir wirklich jeden Tag füttern.

Alle zwei Monate sind ungefähr 40 Euro für das Zusatzfutter fällig. Je nach deiner Wahl kann dieser Betrag um einiges höher liegen.

Damit du ein ungefähres Gefühl für die Preise bekommst, hier die Spannbreiten, die bei den Kosten aufgerufen werden können:

  • Stallmiete: ca. 200 bis weit über 800 Euro im Monat, je nach Servicewahl
  • Reitunterricht: ca. 20 bis 50 Euro pro Reitstunde
  • Haftpflichtversicherung: ca. 100 Euro im Jahr
  • Hufschmied: 30 bis 150 Euro alle sechs Wochen
  • Futtermittel: abhängig vom Futter
  • Tierarzt: regelmäßige Impfungen und Zahnkontrollen
  • unerwartete Tierarztkosten

Zusammenfassung – Pferd kaufen, was ist zu beachten

Jeder Pferdekauf ist einzigartig. Ob das eigene Pferd für dich infrage kommt, kannst du selber entscheiden.

Der schönste Faktor ist, dass dein Pferd dir ganz alleine gehört. Alle Entscheidungen kannst du selber treffen. Du wächst mit deinem Pferd auf eine andere Art zusammen, die du bisher nicht kanntest.

Hilfreich ist es immer, wenn du verschiedene Pferde und Ponys bereits geritten bist: ob in der Reitschule, als Reitbeteiligung oder mal im Urlaub. So erlangst du einen kleinen oder größeren Einblick in das typische Verhalten von Pferden und merkst schnell, welches Pferd wirklich zu dir passt.

Du musst für dich alle Vor- und Nachteile ergründen und selber entscheiden, ob du dich mit der Ausbildung eines Pferdes oder mit der Verfeinerung der Ausbildung befassen möchtest.

Ein Jungpferd ist eine Bereicherung, wenn die Ausbildung gemeinsam bestritten werden soll. Der ältere Kandidat wird für jeden die bessere Wahl sein, wer sich schneller auf der Erfolgsleiter sehen möchte und keine Zeit mit der Ausbildung der Grundlagen verbringen möchte.

Ob du dein neues Pferd beim Züchter oder bei einem Pferdehändler kaufst, ist letztendlich deine Entscheidung. Informiere dich aber immer vorher beim Zuchtverein über den Züchter oder frag in der Umgebung des Pferdehändlers über seinen Umgang mit den Pferden. 

Zum wichtigsten Zubehör eines Pferdes gehören Halfter, Kappzaum, Strick/Bodenarbeitsseil, Longe, Gerte/Stick und natürlich auch das entsprechende Putzzeug sowie ein guter Sattel.

In so einem schicken Reitstall kannst du von höheren Stallmieten ausgehen, als in einem kleinen Offenstall.

Bei den Unterhaltungskosten eines Pferdes gehören immer die Stallmiete, die Haftpflichtversicherung, der Hufschmied, das Futtermittel sowie unerwartete Tierarztkosten. 

Die Verantwortung für ein eigenes Pferd ist riesig aber auch wundervoll. Neben altbekanntem Wissen tauchen neue Themengebiete auf, die du erst lernst, wenn du ein eigenes Pferd besitzt. Mit der Bereitschaft, sich in neue Gebiete einzulernen, ist viel gewonnen. Wenn du alle Faktoren berücksichtigst und selber dafür brennst, ein Pferd zu kaufen, steht diesem nichts mehr im Weg.

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