18 Sätze, die nur Reiter verstehen

Das kleine Pferdehandbuch, Bodenarbeit mit den besten Übungen, 12 Pferdewahrheiten gibt es jetzt als Pferde-Bundle zum Sonderpreis statt 29,95 € für nur 19,95 € mit kostenlosen Bonus Checklisten und Infografiken rund ums Pferd. Hier kannst du dir dein Bundle sichern.

Hier geht’s zum Pferde-Bundle!

Wer diese Sätze versteht, der kommt aus dem Reitsport. Du weißt sofort, was jeder der Sätze bedeutet? Glückwunsch, du bist ein waschechter Pferdeprofi und kennst sogar die Feinheiten der Pferdewelt. Lies dir die Sammlung durch und teste dein Pferdewissen: zum Schmunzeln, zum Zurückdenken an Reitschulzeiten oder auch um etwas neues Dazuzulernen!

Alle Sätze haben wir schon oft gehört und jeder Reiter verwendet diese, ohne nachdenken zu müssen, was der Satz bedeutet. Es sind Sätze im täglichen Umgang, in der Pflege, beim Reitunterricht oder auch auf Turnieren.

Und jetzt die Bügel überschlagen Diesen Satz kennt jeder Reitschüler nur zu gut. Um das Gleichgewicht zu schulen haben viele Reitlehrer das Bügelüberschlagen in ihren Stunden eingebaut. Dabei legt man die Steigbügel auf die jeweils andere Seite und reitet ganz ohne stützende Hilfe der Steigbügel. Besonders Anfänger lernen so, wie sie sich besser ausbalancieren können. Der Sitz wird dadurch noch besser ausbalanciert und man lernt mit dem Kreuz mitzugehen. Das zumindest ist die Annahme – heute ist jedoch schon bewiesen worden, dass das Steigbügel überschlagen eher eine gegenteilige Wirkung hat, mehr dazu findest du hier. Als Anfänger klammerst du dich viel mehr am Sattel fest, ziehst die Hacken hoch und sitzt eher noch unruhiger und verwendest im schlimmsten Fall die Zügel als Stütze.

Der will dich nur verarschen! In der Pferdewelt wird immer noch davon ausgegangen, dass immer, wenn dein Pferd etwas nicht so macht, wie du es willst, es dich auf jeden Fall verascht. Mit viel Bodenarbeit und Horsemanship, Vertrauen und besonders Konsequenz, kannst du die Beziehung zu deinem Pferd verbessern. Wie oft haben wir früher im Reitunterricht gehört – der verarscht dich nur. Bei widersetzlichen Pferden sollte auch nach einer anderen Ursache geforscht werden. Das kann ein unpassender Sattel sein, eine unentdeckte Krankheit, mangelnde Kondition oder starke Verspannungen. Jeder Reiter kennt aber auch sein pferd, wenn es wirklich seinen Kopf durchsetzen will und man selbst den kürzeren zieht. Hier geht es zu unserem großen Artikel Bodenarbeit und hier zu den Zirkuslektionen, dort kannst du nebenbei eure Kommunikation verbessern.

foal, horse, girl-6552944.jpg
Vom Boden wird der Grundstein gelegt, um sich auch im Sattel gut mit seinem Pferd zu verstehen. Hast du am Boden Probleme, wird es auch im Sattel Schwierigkeiten geben.

Bahn frei! oder auch Tür frei! Wer mit seinem Pferd oder auch alleine einen Reitplatz oder eine Reithalle betreten will, der macht sich bemerkbar. Sonst wäre die Gefahr, für die Reiter in der Bahn zu groß. Ohne Vorankündigung würden die Pferde sich erschrecken, vielleicht reitet jemand genau dort gerade vorbei. Damit man das vermeidet, sagt jeder, der in die Reithalle oder den Reitplatz kommen will: Bahn frei oder Tür frei.

Heute wird eingedeckt. Jeder Pferdefan weiß sofort, dass es sich bei diesem Spruch nicht um das Gedeck auf dem Tisch handelt. Es geht um Pferdedecken. Zum Herbst hin werden viele Pferde geschoren und müssen danach eingedeckt werden. Sie tragen dann den Winter über eine Decke, damit sie nicht frieren und vor der Witterung geschützt sind. Normalerweise brauchen Pferde keine Decke, wer jedoch ein Zuchtpferd mit wenig Fellwuchs hat oder regelmäßig trainiert, der greift zu einer Pferdedecke. Was du tun kannst, wenn dein Pferd im Regen friert, kannst du hier nachlesen.

Der hängt im Rücken durch. Um das Reitergewicht gut tragen zu können, muss das Pferd den Rücken aufwölben. Sonst drohen Fehlbelastungen bis hin zur Bildung von gesundheitlichen Problemen. Hängt ein Pferd im Rücken durch, ist das daher nicht gut, sondern ein richtiges Problem. Damit Pferde beim Reiten den Rücken aufwölben gymnastiziert man sie: es wird aufgewärmt und dann daran gearbeitet, dass das Pferd mehr auf der Hinterhand Gewicht aufnimmt, um unterzutreten. Schon wieder so ein Satz, den auch nur Reiter verstehen – hast du es gemerkt?

Rechts brecht ab, Marsch! Dieses Kommando wird im Abteilungsreiten verwendet, wenn alle Reiter gleichzeitig abwenden sollen, obwohl sie hintereinander reiten. Viele Dinge im Reitsport kommen aus der Kavallerie, so auch viele Kommandos im Abteilungsreiten (Hier erfährst du alles übers Abteilungsreiten). Neben dem rechts brecht ab, können die Reitlehrer auch links brecht ab ausrufen. Schon wendet die Abteilung mit Reitern nach links ab.

Ein gutes Pferd hat keine Farbe. Pferde haben so viele verschiedene, wunderschöne Fellfarben. Trotzdem weiß jeder Reiter sofort, was damit gemeint ist, dass ein gutes Pferd keine Farbe hat. Man sollte sich durch das Aussehen eines Pferdes nicht beeinflussen lassen. So schreibt man besonders den dunklen Fellfarben mehr Eleganz zu, als Palominos oder Füchsen. Besonders beim Pferdekauf ist dieser Satz ganz wichtig, damit man genau das Pferd kauft, was zu einem passt. Lässt man sich nur von der Fellfarbe leiten, verpasst man möglicherweise das Traumpferd. Mehr Tipps zum Pferdekauf findest du hier.

Unser Connemara-Wallach Harki wird in ein paar Jahren ein Schimmel sein. Noch ist er etwas dunkler, als wir ihn kauften, fast ganz schwarz.

Außen dran bleiben und innen nachgeben. Der Klassiker in Reitstunden und die Standardhilfe, um sein Pferd gut durchs Genick zu reiten (schon wieder ein Pferdesatz, den nur Reiter verstehen, nehmen wir als nächsten Punkt gleich mit auf).

Du musst das Pferd durchs Genick reiten. Durchs Genick reiten hat vor allem etwas mit der Kopfhaltung beim Pferd zu tun und weniger mit dem Knochen an sich. Wird ein Pferd durch das Genick geritten, steht es am Zügel (schon wieder ein typischer Reitersatz). Am Zügel stehen heißt nichts anderes, als dass das Pferd seinen Rücken aufwölbt, untertritt und den Schwerpunkt damit verlagert. So ist gesundes Reiten möglich, dabei hat das Pferd seine Nasenlinie an der Senkrechten (und schon wieder ein Satz, das geht so schnell).

Dein Pferd steht nicht an der Senkrechten oder Das Pferd muss am Zügel gehen. Am Zügel gehen bedeutet, dass dein Pferd Kopf in einem 90 Grad Winkel zu seinem Genick hält. Damit wölbt es seinen Rücken auf, läuft nicht auf der Vorhand und bekommt einen guten Rahmen. Steht die Nase nicht an der Senkrechten, wird davon gesprochen, dass das Pferd vor oder auch hinter dem Zügel läuft. Ist die Nase weiter als 90 Grad, spricht man in extremen Fällen von der sehr gesundheitsschädlichen Rollkur. Ist der Winkel kleiner als 90 Grad, ist dein Pferd vor dem Zügel.

Und jetzt eine halbe Parade. Keine Festparade oder Karneval – eine ganze Parade und eine halbe Parade sind reiterliche Hilfe, die dem Pferd sagen, dass es langsamer werden soll. Im Pferdejargon sagen wir durchparieren dazu. Eine halbe Parade ist der Übergang von einer schnellen in die nächst langsamere Gangart, die ganze Parade lässt das Pferd anhalten – aus welcher Geschwindigkeit auch immer.

Im Takt mitschwingen, nicht nur Tragen lassen. Dass reiten aktives mitschwingen erfordert, lernt jeder Rietschüler. Denn die Gewichtshilfen sind ein wichtiger Bestandteil in der Hilfengebung. Daher bekommen viele Anfänger zu hören, dass sie nicht passiv im Sattel sitzen sollen und sich nur tragen lassen. Beim Mitschwingen geht es darum, das Pferd mit den Gewichtshilfen in die richtige Richtung zu lenken aber auch die Geschwindigkeit zu erhöhen oder zu verlangsamen. Das hört sich schwierig an und ist in den höheren Klassen der Reitausbildung unverzichtbar, damit die Hilfen so unsichtbar wie möglich werden.

Und jetzt die Hand wechseln! Die was wechseln wie genau soll ich meine Hand wechseln? Was für Außenstehende total merkwürdig klingt, ist für Reiter das normalste der Welt.. Der Handwechsel! Bei einem Handwechsel reitet man vereinfacht gesagt, nicht mehr links herum, sondern rechts herum. Die Hand, die nach innen zeigt, ist dabei die Hand, auf der geritten wird. Wer linke Hand reitet, also wessen linke Hand nach innen zeigt, der hat Vorfahrt in der Reitbahn. Alle Reiter, die rechte Hand reiten, müssen ausweichen. Damit die Pferde keinen Drehwurm kriegen und beide Seiten gleichmäßig belastet und trainiert werden, gibt dein Reitlehrer oft das Kommando: und jetzt die Hand wechseln.

Nicht mit langen Fahrleinen reiten. Dieser Spruch kommt von Reitlehrern, die ihre Reitschüler dazu bringen möchten, dass sie die Zügel kürzer nehmen. Lange Zügel können zu einem auseinandergefallenen Pferd führen (schon wieder ein nächster Satz, erklären wir dir gleich im Anschluss). Wer die Zügel kürzer hält, hat eine Verbindung zum Pferdemaul und kann einwirken. Die langen Fahrleinen, also die langen Zügel, sind jedoch beim Aufwärmen im Schritt und beim Abreiten nach der Reitstunde total in Ordnung.

Dein Pferd fällt auseinander. Es fällt auseinander? Ist es noch ganz oder fällt etwas ab? Keine Sorge – fällt ein Pferd auseinander, ist damit gemeint, dass die Anlehnung verloren geht. Der Rahmen, in dem Pferde gesund geritten werden können, geht verloren. Dein Pferd läuft auf der Vorhand, es hebt sich über den Zügel und macht einen Rundrücken. Alles Anzeichen dafür, dass es nicht mehr am Zügel läuft und damit „auseinanderfällt“.

Hacken runter, Ellbogen ran! Die Standardzutat in jedem Reitunterricht ist dieser Satz. Und er beschreibt das Problem aller Reitanfänger: sie ziehen die Hacken hoch, versuchen sich mit den Beinen festzuhalten und halten die Ellbogen vom Körper abgespreizt. Das beschriebene Mitschwingen findet nicht statt und die Einwirkung auf das Pferd geht verloren. Daran siehst du, dass viele der typischen Reitersätze direkt miteinander zusammenhängen.

Durch die ganze Bahn wechseln / durch die halbe Bahn wechseln. Diese zwei Sätze sind der Ausruf für die zwei Hufschlagfiguren durch die ganze oder durch die halbe Bahn wechseln. Reitest du sie, wechselst du die Hand (weiter oben kommt genau dieser Satz vor). Damit ist nicht gemeint, dass du die Bahn an sich wechselst, es bezieht sich auf den Handwechsel und das Reiten auf der anderen Seite. Bahnpunkte und Hufschlagfiguren findest du hier.

Mein Pferd giftet. Mit dem Gift hat dieser Spruch nichts zu tun. Giften Pferde, geht es um eine Drohgebärde. Mit den angelegten Ohren sagen Pferde, dass sie etwas auf keinen Fall wollen. Entweder, dass ein anderes Pferd ihnen zu nahe kommt oder dass du den Gurt zu eng schnallst. Legt ein Pferd die Ohren an, sprechen Pferdeleute davon, dass es giftet. Alle Infos zur Pferdesprache und Ohren findest du hier.

Der linke Vertreter giftet – die Drohgebärde von Pferden. Dabei werden die Ohren an den Kopf eng angelegt, in der Steigerung können die Zähne erst gebleckt werden und dann gibt es einen Biss.

Wir lieben diese Reiter-Pferde-Artikel, bei denen du nebenbei mehr über dein Lieblingsthema erfährst. Darum schreiben wir gerne ähnliche Artikel, zum Beispiel 10 Dinge, die du vor dem ersten eigenen Pferd wissen solltest oder Offenstall: Pro und Contra und auch Bin ich bereit für eine Reitbeteiligung?

Kennst du schon unsere Pferde-E-Books mit praktischen Tipps und viel Erfahrung für dich und deinen Vierbeiner: