Pferd lässt sich nicht führen

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Es kann vorkommen, dass Pferde sich schwer führen lassen und sich gegen die Führung sträuben. Dieses kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein und erfordert oft eine individuelle Herangehensweise, um das Problem zu lösen. Unseren Erfahrungen nach können Ursachen wie zum Beispiel Unerfahrenheit und große Unsicherheit bei deinem Pferd zu Probleme beim Führen kommen.. Aber auch eine Verletzung und daraus resultierende Schmerzen können Gründe dafür sein, warum dein Pferd sich nicht führen lässt. Versuche durch gezieltes Training dein Pferd zum Führen zu bringen und das Vertrauen deines Pferdes zu gewinnen. Unsere Stute Dübschi ließ sich am Anfang nicht gerne führen und und wollte dabei immer wieder ihren eigenen Weg gehen. Mit viel Training und Bodenarbeit haben wir es geschafft, dass sich unsere Stute deutlich besser führen lässt.

Einer der häufigsten Gründe, warum Pferde sich schwer führen lassen, ist, dass sie Angst haben. Pferde sind Fluchttiere und haben einen natürlichen Instinkt, sich vor Gefahren zu schützen. Wenn ein Pferd Angst hat, kann es sich gegen die Führung sträuben und sich weigern, zu gehorchen. Dies kann durch unangenehme Erfahrungen in der Vergangenheit oder durch mangelndes Vertrauen in den Führer verursacht werden.

Ein weiterer häufiger Grund, warum Pferde sich schwer führen lassen, ist, dass sie Schmerzen haben. Pferde, die Schmerzen haben, können sich gegen die Führung sträuben, da sie Angst haben, dass die Bewegungen wehtun werden. Es ist wichtig, dass Pferdebesitzer ihre Pferde regelmäßig durchchecken lassen, um sicherzustellen, dass sie gesund sind und keine Schmerzen haben.

Unser jüngstes Pferd Donie wollte sich eine Zeit lang nicht führen lassen. Wir haben dann viel mit ihm trainiert, sodass das Führen von ihm deutlich besser funktionierte.

Manchmal kann das Problem auch durch mangelndes Training oder mangelnde Erfahrung verursacht werden. Pferde, die nicht regelmäßig trainiert werden, können sich schwer führen lassen, da sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird. Es ist wichtig, dass Pferde regelmäßig trainiert werden, um sicherzustellen, dass sie gehorchen und sich leicht führen lassen.

Es gibt auch Fälle, wo das Problem durch mangelnde Kommunikation zwischen Pferd und Führer verursacht wird. Pferde kommunizieren auf ihre eigene Art und Weise, und es ist wichtig, dass der Führer in der Lage ist, diese Kommunikation zu verstehen und zu interpretieren. Dies erfordert oft Zeit und Geduld, um das Pferd und seine Körpersprache besser zu verstehen.

Um ein Pferd, das sich schwer führen lässt, zu trainieren, ist es wichtig, dass die Führung konsequent und ruhig erfolgt.

Unsere Erfahrungen mit unserem Pferd, was sich nicht führen ließ

Die Geschichte von Dübschi, unserer Stute, ist eine von Herausforderung und letztendlicher Harmonie zwischen Mensch und Tier. Als wir Dübschi das erste Mal trafen, war sie ein wunderschönes Pferd mit einer starken Persönlichkeit, aber auch mit einem starken Willen, der sich manchmal als Schwierigkeit zeigte, wenn es darum ging, sie zu führen. Ihre anfängliche Widerständigkeit gegen das Führen war eine Hürde, die wir überwinden mussten, aber letztendlich fanden wir Wege, um eine starke Bindung aufzubauen und sie dazu zu bringen, uns zu vertrauen und zu folgen.

Es begann mit kleinen Schritten. Bei unseren ersten Versuchen, Dübschi zu führen, stellten wir schnell fest, dass sie eine gewisse Unabhängigkeit besaß und oft entschied, wohin sie gehen wollte, anstatt uns zu folgen. Anfangs war es frustrierend, da sie sich weigerte, unseren Anweisungen zu folgen, und manchmal sogar ihren eigenen Kopf durchsetzte, indem sie stehen blieb oder in die entgegengesetzte Richtung lief. Es war klar, dass wir eine andere Herangehensweise benötigten, um eine positive Verbindung mit ihr aufzubauen.

Unsere erste Strategie bestand darin, Geduld zu üben und Dübschi die Zeit zu geben, die sie brauchte, um sich an uns zu gewöhnen. Wir verbrachten viel Zeit damit, sie zu beobachten, um ihre Gewohnheiten und Vorlieben zu verstehen. Dabei lernten wir, dass sie auf subtile Körpersignale reagierte und eine ruhige, aber entschlossene Führung bevorzugte.

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Konsequenz in unserem Verhalten. Wir mussten sicherstellen, dass wir immer klar und konsistent in unseren Anweisungen waren und niemals nachgaben, wenn sie versuchte, uns zu überlisten. Durch diese Beständigkeit begann Dübschi allmählich zu erkennen, dass wir die Leitfiguren waren und dass sie uns vertrauen konnte, um sie sicher zu führen.

Zusätzlich zur Geduld und Konsequenz stellten wir fest, dass positive Verstärkung einen großen Einfluss auf Dübschis Verhalten hatte. Anstatt uns auf Strafen zu konzentrieren, belohnten wir sie für jede kleine Kooperation, sei es durch lobende Worte, Streicheleinheiten oder Leckerlis. Diese positiven Erfahrungen halfen ihr, eine positive Verbindung zwischen dem Führen und angenehmen Erlebnissen herzustellen, was sie motivierte, mit uns zusammenzuarbeiten.

Schließlich war es wichtig, eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit zu schaffen. Indem wir Dübschi in allen Aspekten ihres Lebens unterstützten und auf ihre Bedürfnisse eingingen, stärkten wir ihr Vertrauen in uns als Führer. Wir verbrachten viel Zeit damit, eine Bindung aufzubauen, sei es beim Putzen, beim Spielen oder einfach nur beim gemeinsamen Zeitvertreib auf der Weide. Diese Investition in unsere Beziehung zahlte sich aus, als Dübschi begann, uns vollständig zu vertrauen und bereitwillig unseren Anweisungen zu folgen.

Heute ist Dübschi eine vertrauensvolle und kooperative Stute, die sich gerne von uns führen lässt. Ihre anfängliche Widerständigkeit ist einer starken Bindung und gegenseitigem Respekt gewichen, die auf Geduld, Konsequenz, positiver Verstärkung und Vertrauen basieren. Unsere Erfahrungen mit Dübschi haben uns gelehrt, dass selbst die schwierigsten Herausforderungen durch einfühlsames und konsequentes Training überwunden werden können, und dass die Bindung zwischen Mensch und Pferd unermesslich bereichernd sein kann, wenn sie mit Liebe und Respekt gepflegt wird.

Unsere Stute Dübschi ließ sich am Anfang nur sehr schwer führen. Durch gezieltes Training ging das Führen bei ihr deutlich besser.

Was tun, wenn das Pferd an der Hand steigt?

Das Steigen eines Pferdes an der Hand kann ein sicheres und ernstes Problem darstellen, das unverzüglich behandelt werden muss. Es gibt verschiedene Gründe, warum Pferde an der Hand steigen, und es ist wichtig, das Pferd und sein Verhalten genau zu beobachten, um den Grund zu ermitteln und eine angemessene Lösung zu finden.

Einer der häufigsten Gründe, warum Pferde an der Hand steigen, ist Angst. Pferde, die Angst haben, können sich weigern, zu gehorchen und sich gegen die Führung sträuben. Sie können auch anfangen zu steigen, um ihren Führer dazu zu bringen, sie loszulassen. In diesem Fall ist es wichtig, das Pferd zu beruhigen und ihm Zeit und Raum zu geben, um seine Angst zu überwinden.

Ein weiterer Grund, warum Pferde an der Hand steigen, kann Schmerz sein. Pferde, die Schmerzen haben, können sich gegen die Führung sträuben und steigen, um ihren Schmerz zu vermeiden. Es ist wichtig, dass Pferdebesitzer ihre Pferde regelmäßig durchchecken lassen, um sicherzustellen, dass sie gesund sind und keine Schmerzen haben.

Manchmal kann das Steigen eines Pferdes auch durch mangelndes Training oder mangelnde Erfahrung verursacht werden. Pferde, die nicht regelmäßig trainiert werden, können sich schwer führen lassen und anfangen zu steigen, da sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird. Es ist wichtig, dass Pferde regelmäßig trainiert werden, um sicherzustellen, dass sie gehorchen und sich leicht führen lassen.

Es gibt auch Fälle, in denen das Steigen eines Pferdes durch mangelnde Kommunikation zwischen Pferd und Führer verursacht wird. Pferde kommunizieren auf ihre eigene Art und Weise, und es ist wichtig, dass der Führer in der Lage ist, diese Kommunikation zu verstehen und zu interpretieren. Dies erfordert oft Zeit und Geduld, um das Pferd und seine Körpersprache besser zu verstehen.

Pferd bleibt immer stehen

Sollte dein Pferd immer wieder stehen bleiben, so kann es verschiedene Gründe haben. Hier haben wir für dich ein paar Ursachen beschrieben, mit denen wir oftmals zu kämpfen hatten. Unserer Erfahrung nach ist es wichtig, zu erkennen, warum dein Pferd immer stehen bleibt und nicht weiter laufen möchte.

Möglichkeit eins – dein Pferd hat gesundheitliche Probleme

Wie nervig fanden wir in Ratgebern immer diese Gesundheitshinweise: das Pferd buckelt – Krankheit, das Pferd ist zu schnell/zu langsam/zu irgendwas – es muss krank sein. Trotzdem führen wir diesen Grund als erstes mit an, denn er ist bei faulen, triebigen Pferden ein häufiger Auslöser. Doch die gesundheitlichen Probleme sind meistens selbstgemacht oder auch durch den Menschen und seine Reiterei überhaupt erst entstanden.

Dein Pferd kann nur locker mitschwingen und im Takt laufen, wenn es die benötigten Muskeln fürs Reiten hat. Die lieben Pferde zeigen ihren Unmut, indem sie nicht mehr weiterlaufen möchten – es zwickt im Rücken, die Muskeln sind erschöpft. Die Aufmüpfigeren würden dich herunterbuckeln oder gar nicht erst aufsteigen lassen.

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Bist du also in der Lage die Ausrüstung zu überprüfen, einen TA-Check machen zu lassen, einen Osteopathen draufsehen zu lassen, dann wäre das eine gute Grundlage um nach der Ursache zu forschen. Und wie befreiend ist die Erkenntnis, dass es dem Vierbeiner außerordentlich gut geht, es nirgendwo zwickt und er dich einfach veräppeln muss.

Nimm dir die folgenden Fragen mit, um der möglichen Ursache auf den Grund zu gehen:

  • Hat mein Pferd genügend Rückenmuskulatur und läuft vorwärts-abwärts, um beim Reiten seine Gesundheit zu erhalten?
  • Wann wurden das letzte Mal die Zähne überprüft?
  • Passt sein Sattel wirklich oder drückt er? Bildet der Sattel eine Brücke und liegt damit nur punktuell auf? Ist der Sattel weder zu lang noch zu kurz? Ist das Kopfeisen vom Fachmann eingestellt worden und wird regelmäßig angepasst? Weiter unten gehen wir auf den Sattel noch genauer ein.

Viele Krankheiten lösen Laufunwilligkeit aus, dass können Lahmheiten sein, Probleme mit den Hufen, ein Reheschub (eine Krankheit am Huf), ein Hufabszess, allgemeines Unwohlsein, Nachwirkungen von Impfungen, Verletzungen, Krankheiten der Atemwege, … !

Kleine Geschichte unserer Pferde: Unsere Stute Sammy lief in einer Reitstunde plötzlich sehr triebig und kam nicht richtig in die Gänge. Bei größerer Belastung fing sie dann auch an zu husten und wir wurden sehr misstrauisch, dachten uns aber nichts weiter dabei und schalteten einen Gang runter. Erst nach einigen Tagen wurde im Stall öffentlich gemacht, dass es Fälle von Druse gab und Sammy hatte sich zu dem Zeitpunkt auch schon angesteckt. Sie war also keinesfalls böswillig triebig – sie brütete eine ernsthafte Krankheit aus.

Möglichkeit zwei – dein Pferd ist abgestumpft

Besonders bei Reitbeteiligungen, Schulpferden und sonstigen Pferden, die es mit wechselnden Reitern zu tun haben tritt der Effekt auf. Die cleveren Vierbeiner lernen, dass das wiederholte Treiben und Drücken völlig gefahrlos ist, gar nicht zu reagieren ist angenehmer, als das zu machen, was du willst.

Hast du dich schon einmal mit dem Lernverhalten von Pferden beschäftigt, dann weißt du, dass Pferde mit negativer und positiver Verstärkung lernen können. Mit positiver Verstärkung ist gemeint, dass du es lobst, wenn es richtig reagiert: du streichelst es, gibst ein Leckerli oder gibst ihm eine Pause. Negative Verstärkung ist das Gegenteil: du wirst wütend, benutzt Gerte, ruckst am Führstrick und machst es dem Pferd unangenehm. Wann lernen Pferde am besten und am schnellsten? Bei positiver Verstärkung.

Was kannst du also tun, wenn dein Pferd abgestumpft ist? Einen neuen, unbekannten Reiz etablieren und diesen positiv verstärken. Das kann zum Beispiel das Klatschen in die Hände sein oder ein Stimmkommando. Bei einigen Pferden funktioniert es auch, wenn du den bekannten Reiz in geringerer Dosis einsetzt und nicht aufhörst, bis eine Reaktion kommt. Alternativ kannst du den abgestumpften Reiz neu aufbauen: dazu gibst du die Hilfe zunächst immer nur sehr fein, und steigerst diese dann, bis dein Pferd reagiert.

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Erinnere dich: dein Pferd spürt eine Fliege auf seinem Fell, dann spürt es auch dein Bein.

Probiere beide Varianten aus: lege dein Bein nur sanft ans Pferd und nerve es so lange, bis es reagiert. Bei der kleinsten Bewegung lobst du ausgiebig. Aus welchem Grund sollte dein Pferd sonst das machen, was du willst. Positive Verstärkung kann wahre Wunder vollbringen, negative etabliert nur ein Verhalten, bei dem dein Pferd Angst hat und Dinge vermeidet.

Bei abgestumpften Pferden tritt das Verhalten oftmals nur in der Reithalle auf oder auf dem Reitplatz. Diese Orte werden von vielen Pferden mit Langeweile, Druck und Arbeit verbunden. Es ist keine Motivation mehr da, dein Pferd ist so unmotiviert wie du, wenn dir jemand sagt, dass du jetzt – endlich aufräumen, den Müll wegbringen, lernen und deinen ganzen Schrank aussortieren sollst. Kaum im Gelände, läuft dein Pferd wie am Schnürchen? Dann lies gleich bei Grund vier weiter.

Kleine Geschichte aus unserer reiterlichen Laufbahn: Im Urlaub ritten wir Schulpferde, von denen eines stoisch sein Programm durchzog. Es lief sein Tempo, nicht mehr und nicht weniger. Es war komplett abgestumpft und ignorierte gekonnt alle Hilfen, die mehr verlangten. Auf den Schenkel oder die Gerte reagierte dieser kleine Vierbeiner nur noch langsam. Daher half ihm nur ein neuer Reiz: schleuderte man die Zügel an der Schulter von links nach rechts, dann reagierte er darauf sensibel. Dieser Reiz war noch nicht abgestumpft.

Möglichkeit drei – dein Pferd hat einen unpassenden Sattel

Der Rücken ist eine so wichtige Partie für das gute Vorwärtsgehen, dass er viel zu selten die Beachtung bekommt, die er verdient. Da werden zu enge oder zu große Sättel aufs Pferde gelegt, mit dicken Polstern wird versucht, alles zu retten. Vordergurte versuchen das Drama zu beschönigen, Schweifriemen ziehen den Sattel dahin zurück, wo er eigentlich liegen müsste. Sättel wippen, wackeln und rutschen auf den Pferderücken herum.

Willst du mit zu großen oder zu kleinen Sportschuhen laufen? So empfindlich sind Pferde auch, nur können sie es dir nicht sagen.

Um entspannt über den Rücken laufen zu können, müssen Pferde den Rücken aufwölben können. Doch genau an diesem Punkt sitzt meist ein Sattel, der drückt und das Pferd genau daran hindert. Stell dir einen Rucksack auf deinem Rücken vor, es ist ein großer Stein darin, der in deinen Rücken drückt. Machst du einen Buckel, drückt es doch noch mehr – also läufst du im Holhkreuz – so wie dein Pferd.

Am Rücken laufen einige wichtige Nerven zusammen, die auch in der Akupunktur verwendet werden. Genau an diesen Punkten verursachen drückende Sättel Unbehagen bis hin zu Schmerzen. Unarten beim Aufsatteln, wie Schnappen, Beißen oder Treten sind ein Warnzeichen: dein Pferd hat einen unpassenden Sattel und wahrscheinlich auch Verspannungen.

Was ein Sattel natürlich auch nicht kompensieren kann: ein schlecht sitzender Reiter, der dem Pferd in den Rücken fällt genauso wie fehlende Muskulatur.

Zum Schluss noch eine Geschichte von unseren Pferden: Unsere Connemara-Dame Sammy trug einen Sattel, bei dem wir immer dachten, er passt. Als er zum Polstern mehrere Monate nicht da war und wir ohne Sattel ritten, da konnte sie plötzlich Mitteltrab zeigen und mit großen Tritten an den langen Seiten zulegen. Erst da wurde uns klar, dass der Sattel sie beeinträchtigte und ihr Unbehagen verursachen musste.

Möglichkeit vier – dein Pferd langweilt sich und ist unmotiviert

Wir ermitteln bei Problemen mit unseren Pferden immer in alle Richtungen. Das solltest du auch machen, denn oftmals lässt sich so eine eingefahrene Situation viel schneller lösen, als wenn du von Anfang überzeugt bist zu wissen, was der Auslöser ist (als wir reiten lernten, war der Reitlehrer immer der Überzeugung, dass das Pferd uns verarscht und wir es ihm nur mal „richtig zeigen müssten“- dieses Weltbild ist sehr eindimensional).

Viele laufunwillige Pferde zeigen dieses Verhalten nur auf dem Reitplatz und in der Reithalle. Sobald du ausreiten gehst oder Bodenarbeit machst, ist von der Laufunwilligkeit nichts mehr zu sehen. Die tägliche Arbeit auf dem Platz ist für viele Pferde nicht motivierend, besteht aus viel Druck und kann schnell eintönig werden. Unsere Vierbeiner freuen sich darüber, wenn sie mehr Abwechslung bekommen: so erhältst du die Motivation und den Spaß an der Arbeit im Viereck.

Zusätzlich solltest du dein eigenes Verhalten unter die Lupe nehmen: wie verhältst du dich deinem Pferd gegenüber, wenn du dein Pferd dort reitest? Viele Reiter sind ganz verbissen zu trainieren und spulen ihr Programm runter: aufwärmen, an den Zügel reiten, Hufschlagfiguren, du blödes Pferd jetzt mach doch, abreiten, wegstellen. Bei einem Ausritt lassen sie dann den Gedanken freien Lauf: freuen sich am Sonnenschein und streicheln ihr Pferd, sind entspannt und genießen den Galopp am Feld entlang.

Im Gelände erwachen viele Vierbeiner wieder zum Leben. Hier gibt es mehr zu sehen, neue Eindrücke und Abwechslung.

Es ist kein Wunder, dass Pferde bei diesem Verhalten irgendwann den Dienst quittieren. Du kannst versuchen mehr Abwechslung in euren Alltag zu bringen, indem du nicht nur auf dem Pferd trainierst, sondern auch mit dem Pferd neue Dinge ausprobierst: Longieren, Führzügel, Zirkuslektionen, Fahren.

Sieh dir dazu diesen Artikel an: Abwechslung fürs Pferd. Auch du brauchst Abwechslung und freust dich umso mehr, aufs Pferd zu kommen, wenn du eine Zeit lang etwas anderes gemacht hast: Ausgleichssport zum Reiten – Kondition, Gleichgewicht und Kraft nebenbei verbessern

Unsere Connemaras sind umso motivierter, je mehr Abwechslung wir ihnen bieten. Wir können regelrecht dabei zusehen, wie sie sich auf den Platz freuen und am dritten Tag in Folge total unmotiviert herumschlürfen. Da sie in einem Offenstall leben, können wir ihnen auch richtige freie Tage geben, bei denen sie einfach Ponys sein können und toben, grasen und mit ihren Freunden spielen (vor allem unsere Stute hat eine aller-aller-beste Freundin, sie weichen einander nicht von der Seite).

Es kommt nicht nur darauf an, dass du Abwechslung in euren Trainingsalltag bringst, du kannst auch das Training an sich unterschiedlich gestalten. Heute führst du Schritt und übst vom Boden Seitengänge, Morgen legst du Trabstangen aus und danach gehst du eine Runde ins Gelände.

Der zweite Teil der Motivation ist richtiges Loben. Dein Pferd möchte alles richtig machen und wird umso besser mitmachen, wenn du es bei den richtigen Handlungen bestärkst. Klopf ihm nicht unsanft auf den Hals, sondern streichele und sprich mit ihm.

Besonders laufunwillige Pferde werden sehr wenig gelobt, sie machen ja sowieso alles falsch. Versuche diese Spirale zu unterbrechen und freue dich, wenn dein Pferd das macht, was du willst. Es steht beim Aufstehen still? Freu dich darüber! Es steht nach dem Aufstehen auch noch still und geht nicht einfach los? Ebenfalls ein Lob wert! Beende das Training immer mit etwas Positivem und auch gerne mal unerwartet, wenn eine Übung gut geklappt hat.

Möglichkeit fünf – dein Pferd ist der Boss

Wie oben erwähnt, war unser Reitlehrer vor zwanzig Jahren immer der Meinung, das Pferd verarscht dich. Es wurde nie überlegt, woher das Problem kommt, nie wurde versucht das Pferd zu verstehen. Unpassende Sättel, Schmerzen, Langeweile – das gab es nicht und wurde als Grund nicht zugelassen.

Natürlich kann das Verhalten daher kommen, dass dein Pferd die Oberhand von euch beiden hat. Doch das erkennst du vor allem VOR dem Reiten schon, sollte dein Pferd der Boss von euch sein, zeigt er oder sie dir das nicht erst unterm Sattel, sondern bereits beim ersten Kontakt. Und auch dort musst du ansetzen, wenn du das ändern willst.

Dieses Bild ist für dich Alltag? Dein Pferd schnappt nach dir und beißt dich aus Versehen? Dann lies schnell weiter, denn dein Problem liegt viel tiefer, als du denkst.

Mein Pferd trifft die Entscheidungen selbst

Folgendes Verhalten sollte dich hellhörig werden lassen – so verhält sich ein Pferd, das selbst Entscheidungen trifft:

  • Du führst es aus der Box und es rempelt dich um, zerquetscht dich zwischen Tür und Schulter?
  • Es zieht dich zum Hafereimer gegenüber?
  • Es schnappt gerne nach dir und schubbert sich an dir und vor allem kommt es dir immer sehr nahe – ungefragt.
  • Dann hampelt es am Putzplatz rum, tritt dir auf den Fuß und gibt auch die Hufe nicht so richtig?
  • Du kannst es quasi gar nicht bewegen, es dreht sich selbst aber sehr gerne herum?
  • Beim Satteln beißt, tritt oder schnappt es nach dir? Auch beim Trensen kommst du nur mit Mühe an seinen Kopf?
  • Du führst es zur Halle und es läuft einhundert Meter hinter dir?
  • Du führst es zur Halle und es überholt dich ständig?
  • Stillstehen kann es eigentlich gar nicht, du machst alles eher in Bewegung?
  • Es steht beim Aufsteigen nicht still und sobald du oben bist, rennt es auch sofort los?
  • Es geht nie wirklich geradeaus, sondern biegt ab oder läuft gerne Schlangenlinien?
  • Es hält auch nie das Tempo sondern ist mal schneller, mal langsamer?
  • Es trabt nicht an oder nur ungefragt. Dann pariert es einfach durch.
  • Deine Schenkel- und Zügelhilfen sieht es eher als Vorschlag und du musst viel Kraft aufwenden. Insgesamt brauchst du für alle Kommandos viel Energie, dein Pferd jedoch nicht so viel.

Die Spitze vom Eisberg ist dann, dass dein Pferd irgendwie-nicht-so-ganz-richtig vorwärts laufen will. Und das ist wirklich kein Wunder.

Dein Pferd tanz dir auf der Nase herum. Es trifft eigene Entscheidungen und sieht dich nicht als vertrauenswürdig an, es schätzt dich nicht als konsequente Person. Also passt es in eurer zwei-Personen-Herde lieber selbst auf sich auf und das ist auch schon das ganze Problem.

Das Leittier in einer Herde bestimmt wann sich die anderen wo und wie schnell hinbewegen. Zu jeder Zeit und absolut konsequent, wird jemand aufmüpfig wird erst gedroht und dann schon Mal gebissen oder getreten. Lies dir unseren Artikel durch: Wie verhält sich ein dominantes Pferd? Dort beschreiben wir dieses Verhalten ganz ausführlich. Du musst diese Rolle übernehmen, damit dein Pferd das macht, was du möchtest.

Wie bei Grund Nummer zwei geschrieben, kommt es auch dabei auf das richtige Loben an. Du musst jedes Fehlverhalten deines Pferdes korrigieren – immer ruhig und respektvoll und vor allem loben, wenn das richtige Verhalten gezeigt wird. Merk dir immer: ein guter Boss muss nicht schreien, auch nicht schlagen oder sonst irgendwie ausflippen. Einfach beständig ruhig korrigieren und loben. Dabei halten wir vor allem das auf vielen Putzplätzen herumgeschriene „Nein“ für völlig unwirksam, korrigiere ohne Worte und lobe dafür lieber laut mit deiner Stimme.

Auch interessant ist dazu unser Artikel Mein Pferd bettelt beim Putzen – mit diesen 6 Tipps steht dein Pferd! In diesem Artikel geht es auch um das ewige Thema wer der Boss ist und wie du der Boss wirst – freundlich aber bestimmt.

Sollte dein Pferd also nicht laufen wollen, dann mache eine Generalüberholung eures gesamten Verhaltens. Von der ersten Begegnung bis du es wieder wegbringst. Das wird sich positiv auf alle Bereiche auswirken und möglicherweise euer Problem von alleine lösen.

Wie schaffe ich es, dass mein Pferd weitergeht?

Es kann frustrierend sein, wenn ein Pferd sich weigert zu gehen und immer stehen bleibt. Glücklicherweise gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen können, um das Pferd dazu zu bringen, weiterzugehen.

  1. Identifizieren Sie den Grund: Bevor Sie versuchen, das Pferd dazu zu bringen, weiterzugehen, ist es wichtig, den Grund zu identifizieren, warum es sich weigert. Ist es Angst oder Schmerz? Oder fehlt es an Training oder Erfahrung? Einmal, wenn Sie den Grund kennen, können Sie anfangen, eine Lösung zu finden.
  2. Beruhigen Sie das Pferd: Wenn das Pferd Angst hat, ist es wichtig, es zu beruhigen. Sprechen Sie leise und beruhigend zu ihm und geben Sie ihm Zeit, um sich zu entspannen. Verwenden Sie auch sanfte Berührungen, um es zu beruhigen.
  3. Verwenden Sie positive Verstärkung: Verwenden Sie positive Verstärkung, um das Pferd dazu zu bringen, weiterzugehen. Belohnen Sie es, wenn es ein paar Schritte geht, und ignorieren Sie es, wenn es sich weigert. Auf diese Weise lernt das Pferd, dass es belohnt wird, wenn es weitergeht.
  4. Machen Sie es sich leicht: Wenn das Pferd noch nicht viel Erfahrung hat oder wenn es durch mangelndes Training unsicher ist, ist es wichtig, es leicht zu machen. Beginnen Sie mit einfachen Aufgaben und arbeiten Sie sich dann langsam hoch.
  5. Kommunizieren Sie klar: Pferde kommunizieren auf ihre eigene Art und Weise. Es ist wichtig, dass Sie lernen, wie man Pferdesprache versteht und interpretiert, damit Sie klar und deutlich kommunizieren können, was Sie von Ihrem Pferd erwarten.
  6. Lassen Sie sich Zeit: Es braucht Zeit und Geduld, um ein Pferd dazu zu bringen, weiterzugehen. Haben Sie Geduld und lassen Sie sich Zeit, um das Pferd zu trainieren und Vertrauen aufzubauen.

Zusammenfassung – Mein Pferd lässt sich nicht führen

Es kann vorkommen, dass Pferde sich schwer führen lassen und sich gegen die Führung sträuben. Dieses kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein und erfordert oft eine individuelle Herangehensweise, um das Problem zu lösen. Ursachen wären zum Beispiel Unerfahrenheit und große Unsicherheit bei deinem Pferd. Aber auch eine Verletzung und daraus resultierende Schmerzen können Gründe dafür sein, warum dein Pferd sich nicht führen lässt. Versuche durch gezieltes Training dein Pferd zum Führen zu bringen und das Vertrauen deines Pferdes zu gewinnen.

Sollte dein Pferd immer stehen bleiben, so kann es verschiedene Ursachen wie Schmerzen, zu dominantes Verhalten, Bewegungsmangel oder auch falsches Training dafür Verantwortlich sein .

Durch gezieltes Training und Vertrauensübungen bekommst du dein Pferd wieder dazu, es sanft und leicht zu führen.

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