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Unserer Erfahrungen nach ist es wichtig festzustellen, ob man das Pferd aus der Reitbeteiligung für immer haben möchte. Wir haben uns damals gegen den Kauf der Reitbeteiligung entschieden, da wir neue Erfahrungen mit einem neuen Pferd sammeln wollten. Den Kauf des Pferdes aus der Reitbeteiligung hat dennoch einige Vorteile, da du das Pferd ganz genau kennst und ihr schon eine innige Beziehung zueinander aufgebaut habt. Demnach ist das Eingewöhnen in die neue Zeit als Pferdebesitzer deutlich leichter, als wenn du dir ein fremdes Pferd kaufst, wo du erst mal eine Beziehung zueinander aufbauen musst.
In deiner Zeit als Reitbeteiligung kann es irgendwann vorkommen, dass du vom Besitzer gefragt wirst, ob du deine Reitbeteiligung kaufen möchtest. Der Besitzer möchte das Pferd nicht mehr unterhalten, will mit dem Reiten aufhören oder findet, dass du besser mit dem Pferd zurechtkommst, als er selbst.
In anderen Fällen kannst du selbst den Gedanken haben, deine Reitbeteiligung zu kaufen. Möglicherweise kümmerst du dich schon zu einem Großteil um dein Pferd und sonst niemand. Was auch immer der Grund für deine Situation ist:
Der Schritt, von der Reitbeteiligung zum eigenem Pferd zu wechseln, ist sehr groß.
Du fühlst dich natürlich hin- und hergerissen und bist dir nicht sicher, ob du deine Reitbeteiligung kaufen sollst oder nicht. Genau auf dieses Problem wollen wir eingehen, denn wir standen auch schon bei drei Reitbeteiligungen vor genau derselben Frage.
Was spricht für den Kauf?
Als Reitbeteiligung hast du dich ganz am Anfang für dein Reitbeteiligungspferd entschieden. Du wusstest, das ist mein Pferd und ich reite es jetzt mehrmals die Woche.
Im Laufe der Zeit seid ihr immer mehr zusammengewachsen.
Du konntest Fortschritte machen und dein RB-Pferd brummelt sogar, wenn du kommst. Ganz langsam beschleicht dich auch das Gefühl, dass du sogar besser mit dem Pferd klar kommst, als die Besitzer.
Deine Reitlehrerin kann dich in der Anfangszeit unterstützen und du wächst noch mehr mit deinem Pferd zusammen.
Besonders die Macken deines Pferdes sind dir gut bekannt. Die Bindung zwischen dir und deinem Pferd ist über die Zeit immer größer geworden. Ihr habt viele Situationen bereits zusammen durchlebt: ein erster Sturz, die ersten Hindernisse, ein Turnier und ein Galopp übers Feld.
Du schaust das Pferd mit anderen Augen an, als es der Besitzer tut.
Ihr habt gemeinsam Rückschläge gehabt und auch sehr viele schöne Momente.
Als Reitbeteiligung kennst du das gesamte Zubehör vom Pferd und hast gleich die passenden Größen zur Verwendung. Ob Halfter, Gebiss oder Decke – du musst nicht erst lange ausprobieren, ob diese oder jene Länge die richtige ist. In diesem Fall ist es für dich deutlich einfacher, keine Fehlkäufe bei neuem Zubehör zu machen.
Vielleicht wart ihr auch schon auf einem Turnier oder habt an einem Lehrgang teilgenommen? Dadurch kannst du noch besser einschätzen, was du mit dem Pferd noch erreichen kannst.
Es kann dir und dem Pferd in seinem aktuellen Stall so gut gefallen, dass ihr dort bleiben werdet. Du kennst den Stall und hast dein RB-Pferd auch oft beobachtet, ob es sich dort wohlfühlt. Damit bist du in jedem Fall deutlich im Vorteil. Die Einsteller in dem Stall deiner RB kennen dich schon. Du gehörst schon ganz selbstverständlich zum Pferd.
Die Vorteile in der Übersicht sind also:
- Ein eingespieltes Team: Macken, Vor- und Nachteile sind dir gut bekannt
- Wenig Überraschungen: ihr habt verschiedene Erlebnisse zusammen, die dir zeigen, wie dein Pferd wirklich ist
- Realistische Einschätzung möglich: Im Unterricht hast du bereits eine Einschätzung erhalten, wo die reiterliche Reise noch hingehen kann
- Umgang ist vertraut: Dein Pferd und du harmoniert bereits, du kennst dich mit seinen Verhaltensweisen gut aus
Welches Zubehör kann ich übernehmen?
Der Besitzer deiner Reitbeteiligung wird dir sicher viel Zubehör mitgeben. Neben dem Putzkasten samt Inhalt bekommst du auch Halfter, Trense und Decken.
Was genau du bekommen wirst, ist natürlich auch eine Frage, wie viel dir der Besitzer geben möchte. Wenn ihr euch immer gut verstanden habt, kann es gut sein, dass du den gesamten Inhalt des Sattelschranks bekommen könntest.
Im Vergleich zu einem Pferd, welches du vom Züchter kaufst, ist dies ein großer Vorteil. Vom Züchter bekommst du oft nur ein Halfter und Führstrick dazu.
Damit kannst du einen Großteil der Kosten gut einsparen. Sicherlich wirst du ein paar Ausrüstungsgegenstände ersetzen wollen.
Auf jeden Fall ist es ratsam, den Sattel noch mal zu überprüfen. Auch wenn du den Sattel schon lange kennst, kann es dennoch sein, dass dieser deinem Pferd erneut angepasst werden muss.
Was spricht gegen den Kauf?
Als Reitbeteiligung erprobst du den ersten Umgang mit einem Pferd. Du lernst, an deinen Tagen Verantwortung zu tragen und dich gut um das Pferd zu kümmern.
Jegliche Wehwehchen, welche dein RB-Pferd hatte, waren die Probleme des Besitzers. Er musste sich überlegen, was zu tun ist oder wann ein Tierarzt nötig ist und vor allem die Kosten dieser Behandlungen tragen.
Du hast in der ganzen Zeit einen anderen Blick auf das Pferd gehabt, die Verantwortung lag im Fokus des Besitzers. Wenn du von heute auf morgen alles machen musst und eine große Portion Verantwortung übernehmen sollst, kann das eine große Herausforderung sein.
Solltest du noch unter 18 Jahre alt sein, müssen deine Eltern dem Kauf zustimmen. Sie müssen auch für die Kosten aufkommen, wenn du dies noch nicht kannst.
Die Kosten für ein eigenes Pferd sind deutlich höher, als für die Reitbeteiligung. Neben der Stallmiete kommen Tierarzt, Hufschmied und unkalkulierbare Kosten hinzu.
In unserem Artikel „Wie viel Gehalt brauche ich für ein eigenes Pferd„, beleuchten wir die Kosten ganz genau.
Falls der Besitzer von deinem Reitbeteiligungspferd noch ein anderes Pferd im Stall hat, kann es passieren, dass du ständig ungefragte Ratschläge bekommst.
Der Besitzer deiner RB kann irgendwann auch darauf bestehen, das Pferd zurückzubekommen. Gerade deswegen ist ein Vertrag unerlässlich. Die Ankaufsuntersuchung solltest du sicherheitshalber auch nicht auslassen – auch, wenn du mit dem oder der Besitzerin befreundet bist.
Vielleicht hat dein RB-Pferd gesundheitliche Probleme, die du noch nicht kennst.
Auch solltest du dir überlegen, die Kontaktdaten vom Hufschmied und Tierarzt zu bekommen. Dieser kennt das Pferd bereits lange und hilft dir bei Problemen weiter.
Unsere Erfahrung mit dem Kauf einer Reitbeteiligung
In unserer Reibeteiligungszeit haben wir drei Mal das Angebot bekommen, unser Reitbeteiligungspferd zu kaufen.
Wir haben uns immer dagegen entschieden. Die Überzeugung fehlte leider immer. Der erste Gedanke, wenn du daran denkst, das RB-Pferd zu kaufen, muss aus dem Herzen kommen. Nur dann ist man wirklich bereit, die Verantwortung, die ein eigenes Pferd mit sich bringt, auf sich zu nehmen.
Hier haben wir noch weitere tolle Artikel zum Thema Reitbeteiligung für dich parat:
- Wie Reitbeteiligung kündigen?
- Bin ich bereit für eine Reitbeteiligung?
- How to Reitbeteiligung – 10 Fragen an den Besitzer, die du am Anfang stellen solltest
- Pferd kaufen – was ist zu beachten
- Wie viel kostet es, ein Pferd zu kaufen?
- Reitbeteiligung gesucht – die perfekte Vorlage für deinen Aushang
- Junges oder älteres Pferd kaufen
Fazit Reitbeteiligung kaufen – ja oder nein
Die Überlegung, deine Reitbeteiligung zu kaufen, kann ganz schön zermürbend sein. Einerseits ist da das Bekannte, aber andererseits auch die Bequemlichkeit.
Bei einem Kauf muss neben einem Vertrag auch sicherheitshalber eine Ankaufsuntersuchung erfolgen. So sicherst du dich gegen ungeahnte Folgen ab, wie beispielsweise eine Krankheit, von der du noch nicht viel gewusst hast.
Du solltest dich dafür entscheiden, wenn dein Herz an diesem Pferd hängt, du genügend Geld und Zeit hast und dir vorstellen kannst, das Pferd wie dein eigenes zu sehen. Niemals sollte diese Entscheidung jedoch aus dem Bauch heraus erfolgen – kaufst du deine Reitbeteiligung, solltest du seine Versorgung sicherstellen können: auch in deiner Zukunft.
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