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Unserer Erfahrung nach musst du jeden Tag die Pferdeäpfel und nasse Stellen absammeln. Da Pferde mindestens ein bis zweimal pro Stunde äppeln, verdreckt eine Pferdebox recht schnell. Beim Ausmisten ist darauf zu achten, dass das gesamte Stroh oder Einstreu gewechselt wird, das nass geworden ist. Wir misten jeden Tag den Stall unserer Pferdemänner aus und verbringen dabei schon einige Zeit beim Ausmisten. Dennoch ist es für die Pferde sehr wichtig, dass sie einen sauberen und dreckfreien Stall haben, wo ausreichend frisches Heu und Stroh liegt. Gerade unsere Stute liebt es auf ihrem frischen Heu einen neuen Misthaufen zu machen und sich ins neue Stroh zu legen.
Lebt dein Pferd in einer Pferdebox, musst du selbst dafür sorgen, dass dein Pferd immer sauber und trocken steht. Damit das gelingt, musst du oft genug ausmisten.
Boxenhaltung und Ausmisten – eine zwingende Kombination
In der Box ist deinem Pferd allen Einflüssen ausgesetzt: der Luftqualität, möglicher Feinstaubbelastung, einer Belastung durch Ammoniak oder andere Substanzen sowie dem Willen seines Menschen, wann und wie viel es frisst und bewegt wird.
Ein Pferd frisst pausenlos, dafür ist seine Verdauung und sein Kiefer ausgelegt. Pferde produzieren mehrmals pro Stunde, je nach Fütterung, ihren Mist. Dadurch wird schnell klar, dass die Pferdebox nach einem Tag bereits mit Misthaufen gefüllt ist, die regelmäßig entfernt werden müssen.
Durch diesen beständigen Nachschub an Futter produziert dein Pferd ebenfalls gleichmäßig Pferdeäppel, die täglich entfernt werden müssen.
Boxen ausmisten – die Variante Matratzenhaltung
Was ist denn Matratzenhaltung? Bei der Matratzenhaltung werden immer nur die Pferdeäppel herausgesammelt und dann etwas neues Stroh oben drauf gelegt. Im Gegensatz dazu gibt es die zweite Variante: Hier werden auch alle nassen Stellen täglich entfernt, so muss meist das gesamte Einstreu durchgesehen werden.
Mit dieser Methode bildet sich eine weiche Matratze, die gleichzeitig aber durchtränkt ist von Urin, der nach unten sickert und wie in einem Misthaufen in einer geschlossenen Lage von Mikroorganismen zersetzt wird. Die oberen Schichten sind sauber und sollen dem Pferd eine weiche und saubere Oberfläche bieten.
Nur eine gut gepflegte Matratze ist für dein Pferd geeignet – dies ist leider fast nie der Fall. Sobald dein Pferd sich bis zum Boden durchwühlt, steigen große Mengen an Ammoniakgas nach oben. Dies stellt ein ernstes gesundheitliches Problem dar – miste lieber immer alles gründlich!
Ein weiteres Ziel der Matratzenhaltung ist die Herstellung eines weichen und bequemen Bettes, sodass das Pferd sich nicht bis zum harten Betonboden durchwühlen kann. Für dieses Problem gibt es bereits eine gute und saubere Lösung: Eine weiche Unterlage kann genauso gut mit Gummimatten hergestellt werden. Diese verhindern auch ein Rutschen und damit das Durchwühlen bis zum Boden.
Boxenpferde können dem beißenden Geruch, der für uns Menschen in unserer Höhe nicht wahrnehmbar ist, nicht entfliehen. Gerade, wenn dein Pferd liegt, atmet es in einer ungemisteten Box konstant Ammoniak ein. Ammoniak ist ein Bestandteil von Urin und reizt die Atemwege – das kennst du, wenn du am Misthaufen vorbeigehst. Es ist sehr unangenehm und man möchte einfach nur schnell weitergehen.
Unsere Erfahrungen mit dem Ausmisten und warum es so wichtig ist für dein Pferd
Zunächst einmal spielte die Hygiene eine entscheidende Rolle. Ein sauberer Stall ist entscheidend, um die Ausbreitung von Krankheiten und Infektionen zu verhindern. Durch das tägliche Ausmisten konnten wir verhindern, dass sich Keime und Bakterien im Stall ansammelten, was das Risiko von Gesundheitsproblemen für unsere Pferde reduzierte.
Darüber hinaus trug das Ausmisten dazu bei, ein angenehmes und komfortables Umfeld für unsere Pferde zu schaffen. Indem wir regelmäßig die Boxen reinigten und frisches Einstreu hinzufügten, sorgten wir dafür, dass sich unsere Pferde in ihrer Umgebung wohl fühlten und sich ausruhen konnten. Ein sauberer Stall förderte auch die Luftqualität und reduzierte Gerüche, was zu einem insgesamt angenehmeren Stallklima beitrug.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Prävention von Hufproblemen. Durch das tägliche Ausmisten konnten wir verhindern, dass sich Feuchtigkeit im Stall ansammelte, was zu matschigem Untergrund und schlammigen Bedingungen führen kann. Dies half, das Risiko von Hufkrankheiten wie Hufgeschwüren oder Strahlfäule zu reduzieren und die Hufe unserer Pferde gesund zu halten.
Darüber hinaus war das Ausmisten auch eine Gelegenheit für uns, eine enge Bindung zu unseren Pferden aufzubauen. Während wir den Stall säuberten, verbrachten wir Zeit mit unseren Pferden, pflegten sie und konnten ihre Bedürfnisse besser verstehen. Diese tägliche Routine stärkte unsere Beziehung zu den Tieren und half uns, eine tiefere Verbindung zu ihnen aufzubauen.
Insgesamt war das tägliche Ausmisten für uns unverzichtbar, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Pferde zu gewährleisten. Es war nicht nur eine Pflicht, sondern eine wichtige Aufgabe, die uns half, eine sichere, saubere und komfortable Umgebung für unsere geliebten Tiere zu schaffen.
Die Folgen für dein Pferd, wenn du nicht genug ausmistest
Die Folgen von einem unsauber gemisteten Stall sind vielfältig und können einige Krankheiten nach sich ziehen:
- Atemwegsprobleme
- Husten
- Schnupfen/Ausfluss
- Mauke
- geschwächtes Immunsystem durch das Einatmen von Ammoniak
- Allergien
- Hufprobleme durch Angriff des Hornes
- Strahlfäule, Hufabszesse
Wie schlecht die Stallluft durch schlecht gemistete Boxen und Matratzeneinstreu wirklich ist, hat Cavallo getestet.
Ergebnis: Unsere Nase täuscht uns, da wir Ammoniak nicht so schnell riechen können wie Pferde. Nur bei einer sehr gut gepflegten Matratze ist diese wirkungsvoll, falls nicht, ist die Ammoniakbelastung in der Luft noch höher, als ohne.
Besonders auffällig ist die Veränderung des Hufes durch ein Stehen in Ammoniak und ungemistetem Untergrund: Das Ammoniak greift das Hufhorn und den Strahl an. Viele Pferdebesitzer kennen ihre Pferde nur mit einem kleinen und unterentwickelten Strahl.
Dieser wird durch die schlecht gemistete Box hervorgerufen oder verstärkt. Mistet man nicht, dann können Folgeerkrankungen daraus resultieren, wie zum Beispiel eine für das Pferd schmerzliche Infektion.
Artgerechte Pferdehaltung
Die Boxenhaltung ist nicht artgerecht und zum Glück findet ein Umdenken statt hin zu mehr Bewegung, Sozialkontakt, Licht und Luft. Es gibt heute viele Angebote, wie du dein Pferd artgerechter halten kannst, als in einer Box.
Pferde sollten artgerecht gehalten werden: Kontakt zu Artgenossen, viel Licht, Luft und Bewegung. Ebenfalls ist die Aufnahme von vielen kleinen Raufutterportionen artgerecht.
Ebenfalls wichtig kann die Abwechslung sein, die du deinem Pferd bieten kannst. Jeden Tag nur in einer staubigen Halle Runden drehen, lastet dein Pferd vielleicht nicht optimal aus. Wir haben hier Möglichkeiten, wie du dein Pferd mit Abwechslung trainieren kannst (auch ohne im Sattel zu sitzen).
Beliebt sind zum Beispiel Aktivställe. Diese bieten dem Pferd genügend Bewegungsanreiz mit verschiedener Gestaltung und rationieren das Kraft- und Raufutter artgerecht, sodass die Pferde immer kleine Portionen fressen können. Mit befestigten Lauf- und Liegeflächen können sich die Pferde aus dem Weg gehen, aber auch mit ihren Freunden Fellpflege betreiben.
Paddockboxen sind ein erster, guter Kompromiss. Sie können deinem Pferd jedoch nicht die Bewegung verschaffen, die es in Wirklichkeit bräuchte. In der Paddockbox musst du wie in normaler Boxenhaltung genauso viel ausmisten und dein Pferd bewegen. Von Vorteil ist in der Paddockbox, dass die Staubbelastung geringer ist und viele Pferde mit Atemwegsproblemen aus Boxenhaltung eine Verbesserung erfahren.
Offenstallhaltung kommt bei gutem Aufbau der artgerechten Pferdehaltung sehr nah. Für noch mehr tolle Tipps zu artgerechter Pferdehaltung kannst du dir unseren Artikel zum Thema ansehen.
Mehr zum Thema Pferdehaltung findest du bei uns hier:
- Pferd von Box in Offenstall umstellen – wie es klappt
- Wie oft muss ich mein Pferd im Offenstall bewegen?
- Offenstall – Pro und Contra
- Wann sollte ich den Stall wechseln?
Zusammenfassung – so oft solltest du die Pferdebox ausmisten
Das tägliche Ausmisten ist zwingend notwendig, wenn dein Pferd in einer Box lebt. Es gibt dabei zwei verschiedene Möglichkeiten, wie du die Pferdebox genau ausmistest:
Variante 1: Entferne alle Pferdeäppel plus die nassen Stellen im Stroh und im Einstreu. Streue danach wieder sauberes Stroh oder Einstreu über die gesamte Fläche.
Variante 2: Die Bildung einer Matratze: hier werden nur die Pferdeäpfel entfernt. Alles nasses Stroh verbleibt in der Box. Wichtig ist hierbei, genügend viel Stroh oben auf die Matratze nachzulegen – was sehr oft nicht der Fall ist. Wir empfehlen dir, immer alles frisch zu misten.
Wer nicht oft genug mistet, der erhöht die Ammoniakbelastung in der Luft. Diese kann zu Atemwegsreizungen führen. Gerade Pferde sind dabei sehr anfällig, denn sie können das Gas besser riechen, als wir Menschen.
Miste deshalb immer gründlich und regelmäßig aus – oder noch besser: ermögliche deinem Pferd ein artgerechtes Leben im Offen-, Aktiv- oder Laufstall!
Boxenhaltung erfüllt nicht die natürlichen Bedürfnisse deines Pferdes nach Artgenossen, direktem Kontakt, Licht und Luft oder auch nach ausreichend Bewegung. Diese Aspekte können in artgerechter Haltung alle besser umgesetzt werden. Zusätzlich vermeidest du in anderen Haltungsformen verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel die Strahlfäule durch eine unsauber gemistete Box.
Achte bei der Wahl deines Stalles auf die Pferdehaltung – musst du selbst misten, dann miste mindestens täglich und gründlich die Box deines Pferdes aus.
Kennst du schon unsere Pferde-E-Books mit praktischen Tipps und viel Erfahrung für dich und deinen Vierbeiner: