Anatomische Trensen – Vor und Nachteile

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Anatomische Trensen bieten viele Vorteile und können insbesondere bei sensiblen Pferden oder Tieren mit Verspannungen eine enorme Verbesserung bewirken. Sie können dazu beitragen, die Rittigkeit zu optimieren, die Anlehnung zu verfeinern und dem Pferd ein insgesamt angenehmeres Tragegefühl zu bieten. Dennoch ist es wichtig, eine individuelle Anpassung vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Trense tatsächlich die gewünschten Effekte erzielt. Der hohe Preis und die Notwendigkeit der genauen Anpassung sind Faktoren, die vor dem Kauf berücksichtigt werden sollten.

Unsere Stute Dübschi hat von der anatomischen Trense besonders profitiert. Sie ist von Natur aus sensibel im Maul und zeigte zuvor gelegentlich Widerstand gegen die Anlehnung. Nach der Umstellung auf eine anatomische Trense merkten wir schnell eine positive Veränderung: Sie nahm die Hilfen feiner an, war zufriedener im Ausdruck und bewegte sich insgesamt freier. Besonders in anspruchsvolleren Lektionen fiel auf, dass sie weniger Spannung im Genick aufbaute und sich leichter versammeln ließ.

Unsere Stute Dübschi hat uns im Laufe der Jahre viele wertvolle Erfahrungen im Bereich des Pferdetrainings und der Ausrüstung sammeln lassen. Eines der Themen, mit denen wir uns intensiv auseinandergesetzt haben, sind anatomische Trensen. Diese speziell entwickelten Trensen sollen das Wohlbefinden des Pferdes steigern und eine bessere Kommunikation zwischen Reiter und Pferd ermöglichen. In diesem Bericht teilen wir unsere Erfahrungen mit anatomischen Trensen, beleuchten die Vor- und Nachteile und erklären, wie sich diese besondere Ausrüstung auf Dübschi ausgewirkt hat.

Was sind anatomische Trensen?

Anatomische Trensen sind speziell geformte Zaumzeuge, die sich an die natürliche Anatomie des Pferdekopfes anpassen. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Trensen dadurch, dass sie Druckpunkte reduzieren und sensible Nervenbahnen sowie Gelenke entlasten. Typischerweise haben sie eine ergonomische Nasenriemenform, weich gepolsterte Auflagen und spezielle Verschnallungen, um Druck auf das Genick, die Backen und die empfindlichen Nervenbahnen im Gesicht zu minimieren. Das Ziel ist es, dem Pferd ein angenehmeres Tragegefühl zu bieten und eine feine Kommunikation zu erleichtern.

Was du machen kannst, wenn sich dein Pferd nicht trensen lässt und was wir für tolle Tipps für dich haben, erfährst du in unserem neuesten Artikel Pferd lässt sich nicht trensen

Warum haben wir uns für eine anatomische Trense entschieden?

Dübschi ist eine sehr sensible Stute, die immer deutlich auf Ausrüstung und Reiterhilfen reagiert. In der Vergangenheit hatten wir gelegentlich das Gefühl, dass sie beim Reiten Unbehagen zeigte, vor allem in bestimmten Lektionen, in denen vermehrte Anlehnung gefragt war. Uns fiel auf, dass sie manchmal mit dem Kopf schlug oder sich schwer auf das Gebiss legen wollte. Nach einer eingehenden Untersuchung durch unseren Tierarzt und eine Beratung mit unserer Trainerin beschlossen wir, verschiedene Trensenmodelle auszuprobieren.

Nach einigen Tests mit klassischen englischen und kombinierten Reithalftern entschieden wir uns schließlich für eine anatomische Trense. Besonders überzeugt hat uns das Konzept der druckreduzierenden Passform, die es Dübschi ermöglichen sollte, sich freier zu bewegen und Hilfen feiner anzunehmen.

Die anatomische Trense hat unserer Stute Dübschi sehr gut gefallen und lässt sich deutlich leichter damit trensen.

Wie du dein Pferd am besten mit Trense grasen lässt, verraten wir dir in unserem aktuellen Artikel Pferd mit Trense grasen lassen

Unsere Erfahrungen mit der anatomischen Trense

Bereits in den ersten Trainingseinheiten mit der neuen Trense bemerkten wir Veränderungen. Dübschi zeigte eine schnellere Losgelassenheit, nahm die Anlehnung gleichmäßiger an und wirkte insgesamt entspannter. Besonders positiv fiel uns auf:

  1. Bessere Losgelassenheit – Schon nach wenigen Minuten wirkte Dübschi entspannter, kaute mehr auf dem Gebiss und suchte vermehrt die Dehnungshaltung.
  2. Gleichmäßigere Anlehnung – Sie legte sich weniger auf die Hand und blieb feiner in der Verbindung.
  3. Mehr Akzeptanz des Gebisses – Zuvor hatte sie manchmal mit der Zunge gespielt oder das Gebiss übermäßig stark bewegt. Mit der anatomischen Trense war dies deutlich reduziert.
  4. Freierer Bewegungsablauf – Besonders in Seitengängen und Versammlungslektionen zeigte sich eine positive Veränderung. Die Durchlässigkeit verbesserte sich, und sie trat vermehrt aus der Hinterhand durch.
  5. Weniger Widerstand im Genickbereich – Dübschi neigte dazu, bei bestimmten Lektionen leichte Verspannungen im Genick zu zeigen. Dies war mit der neuen Trense kaum noch ein Thema.

Wenn du wissen willst, welche Trense am besten für dein Pferd ist, erfährst du dieses und noch vieles Mehr in unserem spannenden Artikel Welche ist die richtige Trense für mein Pferd?

Durch die anatomische Trense hat unsere Stute mehr Akzeptanz im Gebiss.

Vorteile anatomischer Trensen

Anatomische Trensen haben viele Vorteile, die sowohl für das Pferd als auch für den Reiter von Bedeutung sind. Sie wurden speziell entwickelt, um den Komfort des Pferdes zu verbessern, Verspannungen zu reduzieren und die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter zu verfeinern.

  • Erhöhter Komfort für das Pferd – Die ergonomische Passform sorgt dafür, dass Druck auf empfindliche Stellen wie die Gesichtsnerven, das Genick oder den Nasenrücken vermieden wird. Durch die spezielle Form werden Druckpunkte minimiert, was insbesondere für sensible Pferde von großem Vorteil ist. Dies kann dazu führen, dass sich das Pferd entspannter bewegt und eine bessere Arbeitsbereitschaft zeigt.
  • Verbesserte Anlehnung und Durchlässigkeit – Eine anatomische Trense kann die Kommunikation zwischen Reiterhand und Pferdemaul verbessern. Pferde können feiner auf Hilfen reagieren, sich besser ausbalancieren und gleichmäßiger in der Anlehnung bleiben. Besonders bei jungen oder sensiblen Pferden kann dies helfen, eine harmonische Verbindung zu entwickeln, ohne dass das Pferd sich gegen den Druck wehrt.
  • Reduzierung von Verspannungen – Besonders im Genick- und Kieferbereich entstehen oft Verspannungen durch unpassende Trensen. Eine ungünstige Druckverteilung kann zu Widerstand, Kopfschlagen oder genereller Unruhe führen. Anatomische Modelle helfen, diese Spannungen zu minimieren, indem sie den Druck gezielt verteilen und sensible Nervenpunkte entlasten. Das kann sich nicht nur auf die Rittigkeit, sondern auch auf das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes auswirken.
  • Bessere Akzeptanz des Gebisses – Viele Pferde nehmen das Gebiss ruhiger an und zeigen weniger Widerstand, wenn die Trense gut sitzt und keine unangenehmen Druckstellen entstehen. Ein zufriedenes Pferd, das nicht gegen seine Ausrüstung arbeitet, lässt sich feiner reiten und entwickelt mehr Vertrauen in die Hilfengebung.
  • Individuelle Anpassungsmöglichkeiten – Viele anatomische Trensenmodelle lassen sich durch variable Verschnallungen perfekt an den jeweiligen Pferdekopf anpassen. Verschiedene Einstellmöglichkeiten bei Nasen- und Genickriemen sorgen dafür, dass der Druck optimal verteilt wird. Dadurch kann individuell auf die Kopfform des Pferdes eingegangen werden, um eine bestmögliche Passform zu gewährleisten.
  • Reduzierte Ablenkung durch Unwohlsein – Ein Pferd, das sich durch unangenehmen Druck gestört fühlt, wird sich weniger auf die Arbeit konzentrieren können. Anatomische Trensen helfen, diesen Faktor zu eliminieren, sodass sich das Pferd besser auf die Hilfen des Reiters einlassen kann.
Durch die anatomische Trense ist unsere Stute deutlich weniger verspannt als vorher.

Was der genaue Unterschied zwischen Reithalfter und Trense ist, erfährst du in unserem informativen Artikel Unterschied Reithalfter Trense

Nachteile anatomischer Trensen

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Aspekte, die man beachten sollte. Nicht jedes Pferd reagiert automatisch positiv auf eine anatomische Trense, und es gibt einige Herausforderungen bei der Auswahl und Nutzung.

  • Preis – Anatomische Trensen sind oft teurer als klassische Modelle. Hochwertige Varianten mit guter Polsterung und speziellen Designs können schnell 200 Euro oder mehr kosten. Der hohe Preis kann eine Investition sein, die sich nicht für jedes Pferd lohnt, besonders wenn das Tier keine Probleme mit einer herkömmlichen Trense hat.
  • Anpassung notwendig – Nicht jede anatomische Trense passt automatisch perfekt. Die richtige Anpassung ist entscheidend, um die gewünschten Vorteile zu erzielen. Es kann einige Zeit dauern, bis man das richtige Modell und die optimale Einstellung gefunden hat. Eine unpassende anatomische Trense kann im schlimmsten Fall sogar mehr Schaden anrichten als eine klassische Variante.
  • Nicht jedes Pferd reagiert positiv – Während viele Pferde spürbar von anatomischen Trensen profitieren, gibt es auch Tiere, die kaum oder gar nicht darauf ansprechen. Manche Pferde bevorzugen eine minimalistische Trense mit weniger Polsterung und Schnallen, da zu viele Elemente störend wirken können.
  • Manche Modelle sind schwer erhältlich – Je nach Marke und Passform kann es schwierig sein, ein passendes Modell für das individuelle Pferd zu finden. Da anatomische Trensen in verschiedenen Designs und Materialien angeboten werden, ist es oft notwendig, mehrere Varianten auszuprobieren, um die ideale Trense zu finden.
  • Regelmäßige Kontrolle erforderlich – Da anatomische Trensen oft aus weichem Leder bestehen und aufwendig verarbeitet sind, erfordern sie eine sorgfältige Pflege. Die Polsterungen und Verschnallungen sollten regelmäßig auf Abnutzung und Druckstellen überprüft werden, um sicherzustellen, dass das Pferd weiterhin optimal unterstützt wird.

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Zusammenfassung – Anatomische Trensen – Vor und Nachteile

Unsere Erfahrungen mit der anatomischen Trense für Dübschi waren durchweg positiv. Sie zeigte eine deutliche Verbesserung in der Losgelassenheit, nahm die Anlehnung feiner an und wirkte zufriedener. Besonders in der Dressurarbeit erwies sich die anatomische Passform als Vorteil, da sie zu einer besseren Balance und Kommunikation zwischen Pferd und Reiter beitrug.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass nicht jedes Pferd automatisch von einer anatomischen Trense profitiert. Die Passform muss individuell auf den jeweiligen Kopf abgestimmt sein, und es kann einige Versuche dauern, bis das optimale Modell gefunden ist. Zudem sollte eine anatomische Trense nicht als Allheilmittel betrachtet werden – sie kann helfen, aber grundlegende Trainingsprinzipien und die korrekte Einwirkung des Reiters bleiben entscheidend.

Für uns war die Umstellung auf eine anatomische Trense eine lohnenswerte Entscheidung. Dübschi bewegt sich seitdem freier, entspannter und arbeitet motivierter mit. Wer sich für eine anatomische Trense interessiert, sollte sich gut beraten lassen und verschiedene Modelle ausprobieren, um die beste Lösung für sein Pferd zu finden. Letztendlich kann eine gut sitzende, ergonomische Trense einen erheblichen Beitrag zur Gesundheit und Leistungsbereitschaft des Pferdes leisten.

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