Araber – Infos zu Geschichte, Charakter und Umgang

Das kleine Pferdehandbuch, Bodenarbeit mit den besten Übungen, 12 Pferdewahrheiten gibt es jetzt als Pferde-Bundle zum Sonderpreis statt 29,95 € für nur 19,95 € mit kostenlosen Bonus Checklisten und Infografiken rund ums Pferd. Hier kannst du dir dein Bundle sichern.

Hier geht’s zum Pferde-Bundle!

Der Araber ist eine ganz besondere Pferderasse. Denn er wird unterteilt in verschiedene Rassengruppen wie englische Vollblut, der Vollblutaraber und den Anglo-Araber. Der Araber wird als die schönste Pferderasse der Welt bezeichnet und macht auch auf der Rennbahn- und als Distanzpferd eine gute Figur.

Araber sind menschenbezogene Pferde, die eine enge Verbindung zu dir aufbauen wollen. Durch ihre Sanftmut und ihre Lernwilligkeit gepaart mit Intelligenz und Einsatzbereitschaft kann der Araber das perfekte Reitpferd abgeben.

Hier sind für dich die wichtigsten Fakten rund um die Pferderasse Araber:

Steckbrief Araber

UrsprungSaudi-Arabien
Stockmaß140 – 156 cm
Gewichtca 400 – 570 kg
FarbeSchimmel, Braun, Rappe, Fuchs
Exterieurgraziöser Körperbau, kurzer und starker Kopf mit großen Augen
Interieursensibel, menschenbezogen, mutig, temperamentvoll

Geschichte des Arabers

Der Araber ist eine sehr alte Pferderasse und wurde schon seit dem 7. Jahrhundert gezüchtet.

Er stammt aus dem orientalischen Raum und wurde damals aufgrund seiner Schnelligkeit als ideales Kriegspferd eingesetzt. So kamen die Araber im 16. und 17. Jahrhundert über die türkische Armee nach Europa.

Immer mehr europäische Fürstenhäuser wollten das Leistungsvermögen und die Schönheit dieser Pferde besitzen, womit dann auch die Züchtung begann. Es wurden nicht nur Vollblutaraber, sondern auch Rassen wie Anglo-Araber und Shagya-Araber gezüchtet.

Der Araber wird aufgrund seiner großen Vererbungskraft bis heute gerne als Veredler anderer Rassen eingesetzt. Somit hat er einen großen Einfluss bei der Entstehung sehr vieler anderer Pferderassen. Heute gibt es eigene Araberzuchten in vielen Ländern, z.B. in Russland, Spanien und den USA.

Wusstest du, dass der Araber nach seiner Heimat, der arabischen Halbinsel, benannt wurde?

Der Charakter eines Arabers

Araber gelten gemeinhin als unkompliziert, charakterstark und nervenfest. Ihre Menschenbezogenheit und ihrer Sensibilität kommt daher, da sie seit Jahrtausenden bei den nomadischen Stämmen des Nahen Ostens gelebt haben. Auch durch die Umweltbedingungen in der Wüste sind Araber sehr robust und haben eine große Ausdauer.

Neben all diesen positiven Eigenschaften eilen dem Araber auch einige negative Vorurteile voraus: er wäre explosiv und nervös und für Anfänger absolut ungeeignet. Auf diese Vorurteile gehen wir später noch genauer ein.

Aufgrund ihres lebhaften Temperamentes brauchen Araber viel Bewegung. Bei Unterbeschäftigung neigen sie zu hysterischem Verhalten, das der Rasse die bereits angesprochenen Vorurteile einbrachte.

Araber haben einen gut ausgeprägten Vorwärtsdrang. Dieser macht sie zu ausgezeichneten Distanzpferden und lässt sie nur in artgerechter Haltung ihr volles Potenzial ausschöpfen.

Bei einer artgerechten Erziehung und Haltung erweisen sich Araber als lernwillige Pferde, die ein großes Bedürfnis daran haben, ihrem Besitzer zu gefallen.

Für wen ist ein Araber geeignet?

Der Araber ist durch seine Menschenbezogenheit als sensibles Freizeitpferd sehr beliebt. Als Reiter müsst ihr euch aber auch auf seine große Bewegungsfreude und seine Lebhaftigkeit einstellen.

Mit einem Araber wirst du dich gut verstehen, wenn du dich auf seine innere und äußere Schnelligkeit einstellst und dieselbe Ausdauer und Freude an der Arbeit hast. Besonders Geduld solltest du mitbringen, da Araber sich auch schneller als andere Pferderassen aufregen.

Bist du eine eher ruhige und konsequente Natur, wirst du mit einem Araber ein gutes Duo bilden können.

Der Araber ist sehr beliebt als Freizeitpferd, da er sehr arbeitswillig und auch genügsam ist. Allerdings können Reitanfänger von seinem temperamentvollen Wesen verschreckt und überfordert werden.

Außerdem solltest du beachten, dass Araber als Spätentwickler gelten. Das bedeutet, dass sie erst in späterem Alter wirklich ausgewachsen sind und ihre mentale Entwicklung so weit ist, dass das Training mit ihnen vertieft werden kann.

Aus diesem Grund werden Araber erst später eingeritten – dies solltest du bei der Überlegung, einen Araber zu kaufen in jedem Fall beachten.

Solltest du dir überlegen, ein Pferd zu kaufen haben wir Tonnen an super Artikeln für dich. Sie alle können dir auf dem Weg zum eigenen Pferd helfen. Lies doch mal hier weiter:

Ist der Araber als Turnierpferd geeignet?

Araber werden heutzutage in fast allen Reitsportbereichen eingesetzt. Als temperamentvolles Westernpferd, als loyales Freizeitpferd und natürlich auch als ausdauerndes Pferd für Distanzritte und das Wanderreiten.

Sie können auch als Dressurpferden an Turnieren teilnehmen. Durch ihre körperliche Verfassung und dem starken Charakter hätten sie die Voraussetzungen dafür.

Jedoch sind Araber bei Dressurturnieren eher selten gesehen und gelten oftmals bei den Schiedsrichtern oft schon vornherein als benachteiligt.

Bei den Westenreiten sieht das schon ganz anders aus. Hier sieht man immer häufiger die Araber-Pferde.

Durch ihre geringe Größe und ihrer Wendigkeit haben sie dort viele Vorteile. Auch wegen ihrer Lernfähigkeit und der hohen Auffassungsgabe haben Araber in Amerika in die Western und Quarter-Horse Szene Einzug gehalten.

Am besten lässt es sich mit einem Araber in Distanzsport die Turniere gewinnen. Denn die Schnelligkeit und die Ausdauer liegt dem Araber im Blut. Sie belegen oftmals bei den Distanz-WM die ersten Plätze.

Ein interessanter Rekord ist auch bei den Arabern zu finden: Das Araberpferd Al Jabal von Andrea Boulton aus England hält laut Guinness Buch der Rekorde den Weltrekord für das älteste Pferd (bei 19 Jahren), welches ein Rennen gewonnen hat.

Araber im Reitsport

Aufgrund seiner Schönheit gepaart mit seinem gutmütigen Charakter und seiner Ausdauer ist der Araber in zahlreichen Filmen zu sehen.

Der Araber ist nicht nur als Ausdauerspezialist bekannt, sondern genießt auch einen guten Ruf als gern gesehenes Freizeitpferd. Da er einen sensiblen Charakter hat und sehr menschenbezogen ist.

Er ist vielseitig und fast überall einsetzbar als Freizeitpferd.

Auch in der Freizeitreiterei hat der Araber viele Anhänger gefunden.

Ebenso werden Reiter an freizeitmäßigen Springen ihre Freude an ihm haben.

Araber richtig halten

Wie du jetzt schon gesehen hast, hat der Araber ein gesundes Temperament. Aus diesem Grund braucht der Araber (und auch jedes andere Pferd) eine artgerechte Haltung und viel wichtiger: genügend Bewegung. Eine Boxenhaltung ohne Weidegang wäre absolut nichts für den Araber. Denn er braucht regelmäßig viel Bewegung, vielleicht sogar mehr als bei anderen Pferderassen.

Der Araber ist ein sehr soziales Pferd und knüpft gerne Freundschaften zu seinen Artgenossen, deswegen sollte er nie ganz alleine auf einer Weide stehen.

Haltung ist unter uns Pferdehaltern immer ein viel diskutiertes Thema. Wir haben (fast) alle Haltungsformen schon mitgemacht und können dir aus erster Hand berichten, welche Vor- und Nachteile dir niemand erzählt:

Wenn du deinen Araber Tag und Nacht auf der Weide stehen lässt, solltest du unbedingt auf eine gute Einzäunung achten, damit er nicht ausbrechen oder sich verletzten kann. Dies besonders durch sein hitziges Temperament, welches ihn leichter erschrecken und sich aufregen lässt, als die bei anderen Pferderassen der Fall wäre.

Manche Araber können Nässe schlechter ab, deswegen wäre es sinnvoll ihm eine leichte Regendecke aufzulegen. So kannst du Husten und Bronchitis vorbeugen. Dein Pferd friert im Regen? Damit bist du nicht alleine und aus diesem Grund haben wir einen ganzen Artikel zu diesem Problem geschrieben (für alle Pferderassen geeignet): Pferd friert im Regen – was tun?

Typische Erkrankungen

Durch ihre lange Zuchtgeschichte sind Araber seit vielen Jahrhunderten auf Leistungsfähigkeit gezüchtet wurden und haben sich zu sehr robusten Pferden entwickelt.

Allerdings gibt es eine typische Araberpferdekrankheit, die sich fortschreitende Depigmentierung nennt. Die Erkrankung spürt dein Pferd kaum, da es weder juckt noch Schmerzen verursacht. Die Haut und das Fell des Pferdes verlieren dabei Farbpigmente, was vor allem am Maul und an den Augenlidern auftaucht. Vielleicht hast du solch einen Araber ja schon einmal gesehen?

Dazu kommen noch das Araberpferde genetische vererbbare Krankheiten bekommen können, die in verschiedenen Ländern mit einer gewissen Häufigkeit vorkommen. Da wäre zum Beispiel die Kleinhirnatrophie, bei denen bestimmte Zellen des Gehirns absterben und somit zu Koordinationsstörungen kommen kann.

Zusammenfassung- der Araber zwischen ausdauerndem Distanzsportler und beliebtem Freizeitpferd

Die hübschen Araber haben eine gute Ausdauer und sind sehr beliebt im Westernsport sowie dem Distanzreiten. Auch bei Freizeitreitern hat sich eine sehr große Fangemeinde gebildet.

Nicht umsonst zählen Araber zu den beliebten Pferderassen: Durch ihren unkomplizierten und sehr menschenbezogenen Charakter ist er auch als Freizeitpferd bestens geeignet.

Allerdings ist der Araber auch temperamentvoll und sensibel im Umgang: nicht unbedingt für Reitanfänger geeignet, da sie eine konsequente und vor allem ruhige Bezugsperson brauchen, die genügend Stabilität bietet, damit dein Araber vertrauen fassen kann.

Der Araber braucht sehr viel Bewegung und will immer Kontakt zu seinen Artgenossen haben. Artgerechte Haltung gepaart mit ausreichend Bewegung unter dem Sattel helfen deinem Araber sein Temperament in die richtigen Bahnen zu lenken.

Durch seine sensible Seite hat der Araber aber eine enge Verbindung zu seinem Besitzer und sorgt so für eine lange Pferdefreundschaft zwischen Mensch und Pferd. 

Kennst du schon unsere Pferde-E-Books mit praktischen Tipps und viel Erfahrung für dich und deinen Vierbeiner: