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Von Beritt spricht man, wenn ein Pferd von einem Reiter gegen Bezahlung ausgebildet wird. Man sagt, dass Pferd ist in Beritt. Dabei lernt das Pferd meistens weitere Aufgaben von schwereren Turnierklassen und verfeinert sein Können. Der Beritt kann unterschiedlich lange dauern, so wie der Besitzer dies wünscht oder bis das Pferd eine bestimmte Lektion oder Turnierklasse erreicht hat. Für unsere Stute hatten wir vor ein paar Jahren auch einen Beritt, da wir für einen längeren Zeitraum im Ausland waren. Dieses hatte hervorragend funktioniert und unser Pferd wurde in der Zeit, wo wir nicht da waren, ausreichend beritten und auch bewegt.
In der Pferdeausbildung kommen viele Reiter früher oder später an ihre Grenzen. Die Ausbildung des eigenen Vierbeiners in höhere, schwierige Klassen wird unmöglich, denn das eigene Wissen reicht einfach nicht mehr aus. Hier kommt der Beritt ins Spiel.
Ein Pferd ausbilden lassen – das Pferd in Beritt geben
„Mein Pferd ist in Beritt“ – bedeutet nichts anderes, dass dieser Pferdebesitzer sein Pferd gegen Bezahlung durch einen erfahreneren Reiter oder Reiterin ausbilden lässt. Welche Lektionen das Pferd neu oder vertieft erlernen soll, wird ganz individuell mit dem Bereiter (der Reiter, der das Pferd weiter ausbilden wird), besprochen. Auch die Korrektur von gemachten Ausbildungsfehlern kann von Bereitern übernommen werden.
Beritt erfolgt im Bereich der Freizeitreiterei, viel öfter jedoch im Bereich der semi- bis vollprofessionellen Reiter. Beritt kostet zum einen einiges an Geld, um den AusbilderIn zu bezahlen und lohnt sich oftmals für ambitionierte Reiter, die mit ihrem Pferd in höhere und schwerere Turnierklassen möchten. Wenn du noch am Anfang deiner reiterlichen Laufbahn stehst, erfährst du hier, wie lange es ungefähr dauern kann, bis du reiten gelernt hast.
Ist das Pferd in Beritt wird es von einem Mal pro Woche bis hin zu täglich von seinem Bereiter geritten und weiter ausgebildet.
Im weiteren Sinne entspricht der Beritt einer Pferdeausbildung. Dabei ist es egal, ob das Pferd noch jung ist und wenig kann oder schon älter ist und jetzt an die komplexeren Aufgaben herangeführt werden soll.
Der Bereiter ist meistens eine ReiterIn mit sehr viel Erfahrung und dem nötigen Fachwissen, um die Lektionen entsprechend mit dem Pferd einzustudieren. Er nimmt das Pferd so lange in Beritt, bis das vereinbarte Ausbildungsziel erreicht ist, falls dies möglich war. Für den Beruf des Bereiters gibt es über den Pferdewirt eine eigene Qualifikation mit Spezialisierung.
Wie lange dauert Beritt?
Neben der Vereinbarung eines konkreten Ausbildungszieles geben viele Besitzer ihr Pferd auch einfach so in Beritt: zur allgemeinen Verfeinerung der Hilfen, für eine bessere Durchlässigkeit oder um gemachte Ausbildungsfehler wieder zu korrigieren.
Wir kennen Beritt in zwei verschiedenen Längen: das kann zum einen für einen gewissen Zeitraum sein oder auch dauerhaft begleitend. In diesem Fall erfolgt der Beritt meist nicht täglich, sondern im Wechsel mit dem Besitzer im Sattel und auch Reitunterricht durch den Bereiter.
Manche Ställe bieten dir Berittplätze für dein Pferd an: dabei wird das Pferd für einige Wochen in einen anderen Reitstall umgestellt und dort intensiv weiter ausgebildet.
Bleibt das Pferd in seinem Stall, dann gibt es Besitzer, die den Bereiter dorthin bestellen (sofern dies vom Stall toleriert wird) und wenige Tage in der Woche den Profi in den Sattel lassen, um das Pferd kontinuierlich weiterzubilden.
Wo findet man einen BereiterIn?
Bereiter sind immer sehr erfahrene Reiter (in der Theorie), die dein Pferd ausbilden können. In der Realität werden als Bereiter in vielen Ställen entweder die ReitlehrerInnen eingesetzt, eigens Angestellte Bereiter mit Qualifikation oder auch besonders begabte Reiter, die ein Pferd dort stehen haben oder auch nur auf Schulpferden im Unterricht ihr Können unter Beweis gestellt haben.
Wirklich Bereiter nennen darf sich nur, wer eine entsprechende Ausbildung als Pferdewirt mit zugehöriger Zusatzqualifikation erworben hat. Hier sind in der Ausbildung bestimmte Leistungsklassen notwendig, die belegen, dass der Reiter ein ausreichendes Fachwissen für den Beritt von Pferden hat.
Suchst du einen Bereiter, belegt diese Qualifikation das vorhandene Fachwissen, bei einem Proberitt solltest du dir genau ansehen, wie die Ausbildung in der Praxis umgesetzt wird und dich erst danach entscheiden.
Berufe mit Pferden gibt es viel mehr, als du wahrscheinlich kennst. Neben Tierarzt, Hufschmied und Reitlehrer gibt es noch einige mehr, die du hier entdecken kannst: Berufe mit Pferden – inklusive Voraussetzungen, Arbeitsalltag und Gehalt.
Kosten von Beritt – pro Monat
Für einen Monat Beritt kann mehr als die eigentliche Stallmiete fällig werden – bei renommierten Ausbildern kostet der Monat in Vollberitt zwischen 500 und 1000 Euro. Dies ist abhängig davon, ob du dein Pferd umstellst oder der Bereiter mobil zu dir in den Stall kommt.
Zum Vergleich: eine Stallmiete für ein Pferd liegt auch ungefähr in diesem Bereich oder leicht darunter. Möchtest du mehr Infos haben, wie viel ein Pferd kostet und wie viel Reiten lernen insgesamt kosten könnte, dann haben wir hier viele gute Artikel für dich:
- Wie viel Gehalt für ein eigenes Pferd?
- Was kostet eine Reitbeteiligung im Monat?
- Kosten Reitunterricht – Einzel- und Gruppenstunde
Vollberitt ist die Ausbildung zu 100 % durch den Bereiter, er bildet dein Pferd beinahe täglich aus und oftmals wird das Pferd in einen anderen Stall umgestellt. Teilberitt ist die tageweise Ausbildung, sodass manchmal der Besitzer hin- und wieder auch mit im Sattel sitzt.
Wer gibt sein Pferd in Beritt?
Pferdebesitzer aller Level geben ihr Pferd in Beritt: das kann zum Einreiten sein aber auch für den Beritt in hohen Klassen. Die Meinungen zu Beritt gehen auseinander, es gibt viele, die darauf schwören und ihr Pferd lieber ganz in die Hände von Profis geben und dann diejenigen, die dem Konzept Beritt misstrauisch gegenüberstehen.
Wir kennen in unserer Nähe Ställe, die sich komplett auf den Beritt eingestellt haben. Dort kommen Berittpferde für einige Monate unter, werden ausgebildet und verlassen den Hof wieder. In einem Fall kann man sein Pferd nur in diesen Stall einstellen, wenn man es auch bereiten lässt.
Unsere Erfahrungen mit einem Bereiter bei unserer Stute
Als wir uns entschieden, einen Beritt für unsere Stute Dübschi zu arrangieren, weil wir ins Ausland mussten, waren wir zunächst besorgt, wie sie sich in den Händen eines anderen Reiters fühlen würde. Wir suchten sorgfältig nach einem erfahrenen und einfühlsamen Reiter, der sich gut um sie kümmern konnte. Glücklicherweise fanden wir jemanden, dem wir voll und ganz vertrauten, und die Erfahrung stellte sich als äußerst positiv heraus.
Der Beritt begann mit einer gründlichen Evaluierung von Dübschis Zustand und Fähigkeiten. Der Reiter verbrachte Zeit damit, sie kennenzulernen, ihr Verhalten zu beobachten und ihre Stärken und Schwächen zu erkennen. Basierend auf dieser Beurteilung entwickelte er einen individuellen Trainingsplan, der darauf abzielte, Dübschis Fähigkeiten weiterzuentwickeln und ihr Vertrauen zu stärken.
Ein wichtiger Aspekt des Beritts war die körperliche Fitness und Gesundheit von Dübschi. Der Reiter legte großen Wert darauf, dass sie korrekt gearbeitet und richtig aufgewärmt wurde, um Verletzungen zu vermeiden. Er führte verschiedene Übungen durch, um ihre Muskulatur zu stärken und ihre Flexibilität zu verbessern.
Darüber hinaus arbeitete der Reiter intensiv an Dübschis Ausbildung unter dem Sattel. Er legte Wert auf eine klare und konsequente Kommunikation mit ihr und half ihr, sich in verschiedenen Gangarten auszubalancieren und feine Hilfen zu verstehen. Er arbeitete an ihrer Gehorsamkeit und Sensibilität gegenüber den Reiterhilfen, um eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter zu erreichen.
Der Beritt umfasste auch Ausritte ins Gelände, um Dübschi neue Umgebungen zu zeigen und sie an verschiedene Situationen außerhalb des Trainingsplatzes zu gewöhnen. Dies half ihr, Selbstvertrauen zu gewinnen und entspannter und sicherer zu werden, wenn sie von ihrem Reiter aus dem gewohnten Umfeld herausgenommen wurde.
Während des gesamten Beritts hielt der Reiter uns regelmäßig über Dübschis Fortschritte auf dem Laufenden. Er gab uns detaillierte Berichte über jede Trainingseinheit, einschließlich der erreichten Ziele, der aufgetretenen Herausforderungen und seiner Einschätzungen zu ihrem Verhalten und ihrer Leistung.
Insgesamt war der Beritt eine äußerst positive Erfahrung für uns und vor allem für Dübschi. Wir kehrten zurück, um ein besser ausgebildetes, selbstbewussteres und glücklicheres Pferd vorzufinden. Der Beritt hatte nicht nur ihre Fähigkeiten verbessert, sondern auch unsere Bindung zu ihr gestärkt, da wir sahen, wie gut sie von einem anderen Reiter behandelt wurde und wie viel Freude sie an ihrer Arbeit hatte.
Nicht verwechseln mit dem Berittführer: eine Reitergruppe im Straßenverkehr lenken können
In der Ausbildung zum Trainer gibt es verschiedene Stufen, darunter auch den Berittführer. Er leitet eine Gruppe Reiter im Gelände und im Straßenverkehr und kann damit Ausritte von beispielsweise Ferienbetrieben mit dem nötigen Fachwissen begleiten. Mit dem Beritt hat dieser Begriff jedoch nichts zu tun.
Berittpferd und Berittplatz: Wörter im Zusammenhang mit Beritt und ihre Bedeutung
Das Berittpferd ist einfach das Pferd, welches sich in Beritt befindet und gerade ausgebildet wird. Google kennt auch den Berittplatz – aus unserer Sicht der freie Platz für ein Pferd bei einem Bereiter.
Voll- und Teilberitt kennen wir auch im Zusammenhang mit dem Thema Beritt. Beide Wörter sind selbsterklärend.
Kennst du dich in der Pferdewelt noch nicht so gut aus und viele Wörter sind dir nicht geläufig, dann sieh dich hier weiter um:
- Pferdewissen für Anfänger – dein großer Guide zum Starten
- Was ist ein Pensionsstall?
- Was ist ein Selbstversorgerstall?
- Beistellpferd Bedeutung
Kennst du schon unsere Pferde-E-Books mit praktischen Tipps und viel Erfahrung für dich und deinen Vierbeiner: