Vor – und Nachteile vom Selbstversorgerstall

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Seitdem wir unser Pferd Dübschi in einem Selbstversorgerstall untergebracht haben, können wir ihre Versorgung individuell gestalten und ihre Bedürfnisse optimal berücksichtigen. Diese Form der Pferdehaltung bringt viele Vorteile mit sich, wie eine artgerechtere Haltung und eine stärkere Bindung zu unserem Pferd. Gleichzeitig stellt sie uns vor Herausforderungen wie den höheren Zeitaufwand und die Eigenverantwortung für Futter und Pflege. Doch der Aufwand lohnt sich – Dübschi ist ausgeglichener, gesünder und glücklicher denn je.

Unser Pferd Dübschi begleitet uns nun schon seit einigen Jahren und ist für uns weit mehr als nur ein Reittier – sie ist Familienmitglied, Partner und treue Freundin zugleich. Vor einiger Zeit haben wir uns bewusst dafür entschieden, sie in einem Selbstversorgerstall unterzubringen. Diese Entscheidung war nicht leicht, aber wir haben sie getroffen, weil sie sowohl für Dübschi als auch für uns viele Vorteile bietet. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, die der Alltag in einem Selbstversorgerstall mit sich bringt, aber unterm Strich sind wir sehr zufrieden mit dieser Stallform.

Ein Selbstversorgerstall hat einige Vorteile für uns, da wir die Heumenge von unserem Pferd ganz genau bestimmen können.

Warum ein Selbstversorgerstall?

Bevor wir Dübschi in einen Selbstversorgerstall gestellt haben, waren wir in einem klassischen Pensionsstall. Dort hatten wir den Komfort, dass das Futter vorbereitet, die Box gemistet und die Weidezeiten durch das Stallpersonal geregelt wurden. Aber wir hatten auch das Gefühl, dass wir weniger Einfluss auf die Haltung unseres Pferdes hatten und nicht immer alles so lief, wie wir es für ideal hielten. Hinzu kamen oft feste Stallzeiten, eine relativ unflexible Fütterung und die Tatsache, dass wir mit vielen anderen Einstellern Kompromisse eingehen mussten.

Ein Selbstversorgerstall bedeutet, dass wir uns um nahezu alles selbst kümmern: von der Fütterung über das Misten bis hin zur Organisation der Weidezeiten. Diese Umstellung war anfangs eine Herausforderung, doch inzwischen können wir sagen, dass es die beste Entscheidung für uns und für Dübschi war.

Wenn du mehr über einen Selbstversorgerstall erfahren möchtest und was das genau bedeutet, kannst du dieses und noch vieles mehr in unserem neuen Artikel Was ist ein Selbstversorgerstall nachlesen.

Um unser Pferd Dübschi müssen wir uns ganz alleine im Selbstversorgerstall kümmern.

Die Vorteile des Selbstversorgerstalls

  1. Individuelle Betreuung Wir können genau bestimmen, was und wie viel Dübschi frisst, welche Zusatzfuttermittel sie bekommt und wann sie gefüttert wird. Das ist ein enormer Vorteil, da wir ihre Bedürfnisse besser einschätzen können als ein großer Stallbetrieb mit vielen Pferden.
  2. Mehr Zeit mit dem Pferd Während man in einem Pensionsstall oft nur zum Reiten oder Putzen kommt, verbringen wir nun deutlich mehr Zeit mit Dübschi – auch bei alltäglichen Arbeiten wie Misten, Füttern oder Weidegang-Management. Das stärkt unsere Bindung und ermöglicht uns, sie viel intensiver kennenzulernen.
  3. Bessere Haltungsmöglichkeiten Unser Selbstversorgerstall bietet viel Platz, regelmäßigen Auslauf und eine artgerechtere Haltung als viele Pensionsställe mit reiner Boxenhaltung. Dübschi kann sich den ganzen Tag bewegen, frische Luft genießen und soziale Kontakte mit anderen Pferden pflegen.
  4. Flexibilität in der Versorgung Wenn Dübschi krank ist oder sich eine Veränderung in ihrem Futterbedarf ergibt, können wir sofort reagieren. Wir sind nicht darauf angewiesen, dass das Stallpersonal Änderungen übernimmt oder dass alle Pferde im Stall die gleiche Fütterung bekommen.
  5. Kosteneinsparung Selbstversorgerställe sind oft günstiger als Vollpensionsställe, da man einen Großteil der Arbeit selbst übernimmt. Zwar kommen Kosten für Futter, Stroh und Einstreu dazu, aber die Gesamtkosten sind meist überschaubarer.
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Oftmals sind die Selbstversorgerställe deutlich günstiger, was für uns sehr wichtig war.

Die Herausforderungen eines Selbstversorgerstalls

Natürlich gibt es nicht nur Vorteile, sondern auch einige Herausforderungen, die wir als Selbstversorger haben:

  1. Hoher Zeitaufwand Die Versorgung eines Pferdes im Selbstversorgerstall ist zeitintensiv. Täglich müssen Futterportionen vorbereitet, die Box oder der Offenstall gemistet und das Wasser kontrolliert werden. Besonders an kalten oder regnerischen Tagen ist das nicht immer angenehm.
  2. Organisationsaufwand Es muss sichergestellt sein, dass jemand das Pferd versorgt, auch wenn wir mal krank sind oder im Urlaub. Eine zuverlässige Stallgemeinschaft oder eine feste Vertretung ist dabei unerlässlich. Wir haben Glück, dass wir uns mit anderen Einstellern gut absprechen können, aber es ist nicht immer einfach, eine Lösung zu finden.
  3. Eigenverantwortung für Futter und Einstreu In einem Pensionsstall wird das Futter geliefert und verteilt – als Selbstversorger müssen wir selbst dafür sorgen, dass Dübschi regelmäßig mit Heu, Kraftfutter und Einstreu versorgt wird. Das bedeutet auch, rechtzeitig Nachschub zu bestellen und den Futtervorrat zu organisieren.
  4. Körperliche Belastung Das tägliche Misten, Heu schleppen und Wasserkübel auffüllen kann auf Dauer anstrengend sein. Besonders im Winter, wenn alles gefroren ist oder bei Regen die Wege matschig sind, merkt man, dass ein Selbstversorgerstall auch körperliche Arbeit bedeutet.
  5. Weniger Annehmlichkeiten Viele Pensionsställe bieten eine Reithalle, Solarium, befestigte Putzplätze und ein großes Serviceangebot. In unserem Selbstversorgerstall müssen wir auf solche Annehmlichkeiten oft verzichten oder uns eigene Lösungen überlegen.

Wie oft du die Pferdebox ausmisten solltest, erfährst du in unserem tollen Artikel Wie oft die Pferdebox misten

Bei einem Selbstversorgerstall muss man sich um das Ausmisten selbst kümmern, was uns aber nicht stört.

Erfahrung im Selbstversorgerstall

Diese Haltungsform haben wir auch schon ausprobiert – nicht als Besitzer des Selbstversorgerstalles aber als Gruppe von Pferdebesitzern, die sich gemeinsam organisieren. Mit Hilfe von Listen und WhatsApp Gruppen wurden Weidezeiten, Fütterung und Urlaubsvertretung organisiert.

Voraussetzung für diese Haltung ist ausreichend Zeit. Wer nur ein oder zweimal in der Woche zum Pferd fährt, der wird sich entweder mit anderen Einstellern absprechen müssen oder muss sich doch überlegen, in einen Pensionsbetrieb zu wechseln.

Wer berufstätig ist und auch spontan etwas länger arbeiten muss, der könnte Probleme haben, sich an Absprachen zu halten. Für uns klappte dieses Konzept gut, bis die Arbeit in Vollzeit begann.

Gerade beim Ausmisten und Säubern der Stallboxen haben wir eine gute Organisation aufgebaut im Selbstversorgerstall.

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Zusammenfassung – Vor – und Nachteile vom Selbstversorgerstall

Trotz der Herausforderungen würden wir uns immer wieder für den Selbstversorgerstall entscheiden. Die Vorteile überwiegen für uns klar, denn wir sehen, wie gut es Dübschi geht und wie viel Einfluss wir auf ihre Haltung haben. Die Zeit, die wir zusätzlich investieren, zahlt sich durch eine engere Bindung zu unserem Pferd aus.

Natürlich erfordert diese Haltungsform viel Planung, Einsatz und manchmal auch Kompromissbereitschaft, aber sie gibt uns die Möglichkeit, unser Pferd so zu halten, wie wir es für richtig halten – artgerecht, individuell und mit viel persönlichem Engagement.

Dübschi scheint mit unserer Entscheidung ebenfalls zufrieden zu sein. Sie ist ausgeglichen, gesund und wirkt rundum glücklich. Und genau das ist es, was uns bestätigt, dass wir mit dem Selbstversorgerstall den richtigen Weg für uns und unser Pferd gewählt haben.

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