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Unserer Erfahrungen nach schlägt das Pferd beim Reiten mit dem Schweif, so ist davon auszugehen, dass dein Pferd Unwohlsein, Ärger, Schmerzen oder Stress hat und dieses zum Ausdruck bringen möchte. Oftmals geht Schweifschlagen mit dem Reiten hinter der Senkrechten, starken Schenkelhilfen oder anderer Einwirkung im Bereich der Hinterhand einher. Unser Pferd Harki hatte eine Zeit lang beim Ausreiten immer wieder mit seinem Schweif um sich geschlagen, da er sehr nervös sowie hohen Stress hatte. Der Stress kam daher, da er die Route beim Ausreiten noch nicht kannte und auf neuen Reitstrecken sehr nervös ist.
Viele kennen den Anblick von Pferden, die unter dem Reiter mit dem Schweif schlagen. Dabei kommt es oft vor, dass das Schweifschlagen hingenommen wird. Wir erklären dir, welche Gründe die Ursache für das Schweifschlagen sind und was du tun kannst, damit dein Pferd dieses Verhalten nicht mehr zeigt.
Nicht verwechseln: Fliegen oder Stress und Ärger?
Viele Pferde schlagen beim Reiten mit dem Schweif und du solltest dies nicht als normal hinnehmen. Beobachte dein Pferd in entspanntem und ruhigem Zustand und du wirst sehen, dass das gezeigte Verhalten mit dem Schweifschlagen hier nicht vorkommt.
Die einzige Ausnahme ist: das Schweifschlagen bei einer Fliege auf dem Fell.
Dieses Verhalten ist normal und notwendig, damit dein Pferd die lästigen Biester verscheuchen kann. Beim Reiten landen wenig Fliegen in der Bewegung auf deinem Pferd meistens gar keine. Daraus kannst du schließen, dass das Schweifschlagen beim Reiten meistens nicht durch Fliegen hervorgerufen wird.
Mögliche Gründe für das Schweifschlagen
Wichtig ist, dass du das Schweifschlagen nicht abtust und den Auslöser für das Verhalten herausfindest. Typischerweise wird dieses Verhalten gezeigt, wenn dein Pferd eines der folgenden Gefühle und Zustände ausdrücken möchte:
- Stress
- Angst
- Ärger
- Schmerzen
Bewertest du das Schweifschlagen, solltest du dein Pferd in seiner Gesamtheit betrachten, um seinen Gemütszustand richtig einordnen zu können. Wie sieht der Gesichtsausdruck aus? Verspannt es sein Gesicht und kaut stark auf dem Gebiss herum? Dies sind weitere Anzeichen, dass dein Pferd Unmut äußert.
Woher kommt dieser Unmut durch den Reiter? Das Schweifschlagen, welches nur unter dem Reiter auftritt, zeigt deutlich, dass beim Reiten etwas nicht stimmt. Gründe hierfür kann es viele geben, die genaue Ursache lässt sich meist durch genaue Beobachtung von außen ermitteln.
Typische Situationen, die Schweifschlagen, Stress, Ärger oder Schmerzen hervorrufen können, sind:
- Reiten hinter der Senkrechten
- (zu) starke Einwirkung mit der Hand durch den Zügel auf das Gebiss
- (zu) stark treibende Hilfen mit Sporen
- Benutzung der Gerte
- Unausbalancierter Sitz hinter dem Schwerpunkt – dem Pferd „ins Kreuz“ fallen
- Anspannung im Pferd, die sich nicht entladen kann (z.B. bei der Versammlung)
Nicht nur unter dem Reiter, auch durch den von Artgenossen ausgelösten Stress zeigen Pferde vermehrtes Schweifschlagen. Meist dann, wenn Sie Dominanzgesten erfahren und unter Stress stehen.
Bei der Beobachtung von Reiter und Pferd kann von außen schnell erkannt werden, welche Situationen und Hilfen des Reiters für das Schweifschlagen sorgen. Zumeist wird das Verhalten nicht die ganze Reitstunde über gezeigt, sondern nur in bestimmten Aufgaben.
Sollte dein Pferd im Offenstall stehen und du jetzt die Vermutung haben, dass es durch sein Schweifschlagen seine Anspannung loswerden will, dann lies hier weiter: Wie oft muss ein Pferd im Offenstall bewegt werden?
Unsere Erfahrungen mit unserem Pferd, was beim Reiten mit dem Schweif schlägt
Unser Pferd Harki war ein wunderbarer Begleiter, aber er hatte eine Eigenart, die uns manchmal vor Herausforderungen stellte: Er neigte dazu, nervös zu werden und mit seinem Schweif um sich zu schlagen, besonders wenn er eine Reitstrecke nicht kannte. Diese Verhaltensweise machte es für uns als Reiter manchmal schwierig, mit ihm umzugehen, aber wir lernten im Laufe der Zeit, wie wir damit umgehen konnten.
- Verständnis der Ursache: Wir erkannten, dass Harkis Verhalten auf seine Nervosität zurückzuführen war, besonders wenn er sich in neuen Umgebungen befand oder unbekannte Strecken begehen musste. Es schien, als ob er unsicher war und sich selbst beruhigen wollte, indem er mit seinem Schweif um sich schlug.
- Geduld und Ruhe bewahren: Anstatt auf sein Verhalten mit Frustration zu reagieren, bewahrten wir Geduld und Ruhe. Wir wussten, dass Harki kein böser Wille zugrunde lag, sondern dass er lediglich versuchte, mit seiner eigenen Unsicherheit umzugehen. Indem wir ruhig blieben, konnten wir ihm helfen, sich sicherer zu fühlen.
- Einführung neuer Strecken: Wir nahmen uns Zeit, um Harki behutsam an neue Reitstrecken zu gewöhnen. Anstatt ihn sofort auf unbekannte Wege zu führen, begannen wir damit, ihn langsam an neue Umgebungen zu gewöhnen, indem wir kurze Ausritte in der Nähe seines gewohnten Gebiets unternahmen und ihn allmählich an die neuen Gegebenheiten heranführten.
- Positive Verstärkung: Wir belohnten Harki für ruhiges Verhalten und positive Reaktionen auf neue Strecken. Durch Lob, Streicheleinheiten und Leckerlis konnten wir ihm zeigen, dass sein ruhiges Verhalten erwünscht war und dass er nichts zu fürchten hatte.
- Konsistenz und Training: Durch konsequentes Training und regelmäßige Ausritte konnten wir Harkis Verhalten im Laufe der Zeit verbessern. Indem wir ihm zeigten, dass wir als Reiter für seine Sicherheit sorgten und dass er uns vertrauen konnte, wurde sein Vertrauen gestärkt und sein Bedürfnis, mit seinem Schweif um sich zu schlagen, nahm ab.
Insgesamt war die Erfahrung mit Harki eine lehrreiche Reise, die uns viel über Geduld, Verständnis und die Bedeutung einer einfühlsamen Herangehensweise im Umgang mit Pferden gelehrt hat. Durch unsere Bemühungen, seine Nervosität zu verstehen und ihm Sicherheit zu vermitteln, konnten wir eine starke Bindung zu ihm aufbauen und gemeinsam viele schöne Ausritte genießen.
Sporen, Gerte, Sattel und Gebiss: Was die Ausrüstung mit dem Schweifschlagen zu tun hat
Neben der reiterlichen Einwirkung als Auslöser für Stress, Ärger, Schmerzen und Unwohlsein spielt das Equipment auch eine wesentliche Rolle. Oftmals zeigen Pferde das Schweifschlagen, wenn der Reiter zu grob wird und dem Pferd durch starke Einwirkung Stress oder sogar Schmerzen bereitet.
Besonderes Augenmerk im Zusammenhang mit dem Schweifschlagen solltest du auf die Passform des Sattels legen. Sitzt dieser nicht richtig und drückt das Pferd im Rücken, begünstigt dieses das Schweifschlagen.
Die Auflagefläche des Sattels ist bei Pferden, die unter dem Reiter vermehrt mit dem Schweif schlagen, möglicherweise zu lang und drückt über den 18. Brustwirbel hinaus auf die Rückpartie. In diesem Bereich befindet sich ein Akupunkturpunkt, der das Schweifschlagen verstärken und auch auslösen kann.
Mindestens einmal jährlich solltest du deinen Sattel durch einen Fachmann überprüfen lassen, um die Passform anzupassen. Zusätzlich solltest du dir beim Kauf eines Sattels Unterstützung in der Beurteilung holen. Oftmals kaufen viele Reiter heute Sättel aus zweiter Hand über Kleinanzeigen und probieren diese auf eigene Faust aus.
Auch Sättel, die nur ein wenig zu lang sind, können dein Pferd beeinträchtigen und weitere Probleme nach sich ziehen, wie zum Beispiel Probleme den Rücken aufzuwölben und gut an die Hand heranzutreten.
Wie du einen passenden Sattel findest und gleichzeitig deinen Geldbeutel schonst, zeigen wir dir in diesem Artikel: Pferdesattel günstig kaufen.
Schweifschlagen kann auch durch den Gebrauch von Sporen und Gerte ausgelöst werden, hier drückt dein Pferd sehr offensichtlich Ärger und auch Schmerzen aus.
Beobachten kann man das Schweifschlagen meist in Kombination von Unmut durch starkes Kauen auf dem Gebiss. Das Gesicht des Pferdes zeigt dabei weitere Anzeichen, die für Stress und Unwohlsein sprechen, wie zum Beispiel zusammengekniffene Nüstern und geweitete Augen. Gerade in der Versammlung schlagen viele Pferde stark mit dem Schweif, da sie festgehalten werden und ihre Anspannung nicht entladen können.
Darum solltest du das Schweifschlagen ernst nehmen
Bevor du nun davon ausgehst, dass dein Pferd am Bauch nur kitzelig ist, solltest du deine Einwirkung überprüfen und die Ausrüstung, die du benutzt. Scharfe Ausrüstungsgegenstände sorgen bei unsachgemäßem Gebrauch bei deinem Pferd für Stress und auch Schmerzen – da ist das Schweifschlagen ein wirklicher Hilferuf, den du ernst nehmen solltest!
Zusätzlich solltest du jemanden von außen das Verhalten deines Pferdes genau beobachten lassen, damit du die Situationen erkennst, in denen das Verhalten auftritt und die möglichen Auslöser identifizieren kannst. Mit einem Reitlehrer gelingt dies am besten, da ihr danach gemeinsam die Ursache abstellen könnt.
Mögliche Gründe für normales Schweifschlagen solltest du überprüfen und anhand der Situation selbst am besten bewerten können. Unter dem Reiter können Fliegen auf dem Fell natürlich auch für Schweifschlagen sorgen – zumeist ist die Ursache für das Verhalten ein klarer Ausdruck, dass dein Pferd sich unwohl fühlt.
Finde heraus, was das Verhalten auslöst, indem du dich beim Reiten beobachten lässt und genau die Situationen benennen kannst, die Auslöser sind. Checke ebenfalls deine Ausrüstung, um Passformfehler beim Sattel oder beim Gebiss zu vermeiden. Mit Reitlehrer wirst du im Sattel im besser und erhältst eine richtige Anleitung, um dein Pferd gymnastizierend zu reiten, sodass es keinen Stress hat.
Pferdeschweif wird immer dünner
Der Pferdeschweif von deinem Pferd kann dünner werden, wenn bestimmte Mineralstoffe wie Biotin oder Zink fehlen. Neben dem Mangel an bestimmten Mineralien kann es auch an einer Krankheit liegen. Am besten du lässt über eine Blutuntersuchung beim Tierarzt feststellen, was verantwortlich ist für den dünnen Pferdeschweif.
Du solltest versuchen, herauszufinden, ob dein Pferd sich selbst scheuert und damit die Haare am Schweif abbricht. Oftmals besteht hier ein Zusammenhang, abgebrochene Haare brauchen lange, bis sie wieder zu ihrer vollen Länge zurückfinden. Falls sie vorher nicht schon wieder abbrechen.
Wie auch beim glänzenden Pferdefell kommt ein gesunder Schweif hauptsächlich von innen. Besonders ältere Pferde haben einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen, die auch für ein gesunderes Schweifwachstum notwendig sind.
Schweif im Winter waschen
Ein verdreckter Pferdeschweif muss in einigen Fällen auch im Winter gewaschen werden. Wenn du dies im Winter tun möchtest, solltest du einige Dinge beachten.
Bei kalten Temperaturen solltest du darauf achten, dass dein Pferd durch kaltes Wasser nicht abkühlt. Machst du nur den Schweiß nass, kann dies nicht passieren.
Auskühlen kann dein Pferd, wenn das Wasser bis auf die Haut kommt. Das Fell dient als schützende Schicht und leitet das Wasser ab, wenn es nicht zu viel auf einmal ist. Aus diesem Grund können die meisten Pferde auch bei Regen draußen stehen. Gerade im Winter solltest du aber darauf achten, dass die Haut deines Pferdes nicht nass wird und dann auskühlen kann.
Nach dem Waschen kannst du mit einem Handtuch sofort überschüssiges Wasser abnehmen. Verwende lauwarmes Wasser für das Waschen. Dies ist vor allem für dich angenehmer. So ist das Schweif waschen im Winter absolut kein Problem!
Welche Pferde haben einen vollen Schweif und kann mein Pferd auch einen vollen Schweif bekommen?
Wie voluminös der Schweif von deinem Pferd ist, ist genetisch festgelegt. Das bedeutet, ein vermeintlich dünner Schweif kann auch ganz normal sein – wenn er schon immer eher dünn war und wenig Haare hatte.
Rassebedingt siehst du die Unterschiede besonders stark: die nordischen Rassen wie Fjordpferd, Welshpony oder Friese sind mit üppigem Behang ausgestattet, Die südlichen Pferderassen haben weniger Schweifhaar, beispielsweise Araber.
Zusätzlich haben Hengste meist üppigeres Haar, als Stuten und Wallache. Ein nicht zu früh kastrierter Wallach wird sein als Hengst gewachsenes, volles Haar sein leben lang behalten. Unser Beispiel Doonie: der hat einen Schweif wie ein Filmstar, weil er erst gelegt wurde, als er älter war. Welche Verhaltensunterschiede es gibt, kannst du hier nachlesen: Stute, Wallach, Hengst – alle Vorurteile im Check.
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