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Das Zungenausstrecken von unserem Pferd Dübschi beim Reiten war ein wiederkehrendes Problem, das wir durch eine Kombination verschiedener Lösungen angegangen sind. Wir überprüften und passten das Gebiss sowie das Zaumzeug an, um Druckstellen zu vermeiden. Durch sanfte Zügelhilfen und eine klare Kommunikation konnten wir Dübschi helfen, sich zu entspannen. Stress und Nervosität wurden durch ruhigere Trainingsmethoden und Bodenarbeit reduziert. Regelmäßige Zahn- und Maulpflege sowie gezielte physiotherapeutische Maßnahmen sorgten dafür, dass Dübschi sich wohler fühlte und das Zungenausstrecken deutlich verringerte.
Dübschi ist ein Pferd mit einem unverwechselbaren Charakter – stets neugierig, lebendig und mit einer Prise Eigenwilligkeit. In den vergangenen Monaten stießen wir jedoch auf ein Verhalten, das uns immer wieder zur Herausforderung wurde: Während des Reitens begann Dübschi regelmäßig, ihre Zunge aus dem Maul hängen zu lassen. Dieses Verhalten war nicht nur für uns als Reiter unangenehm, sondern auch für sie selbst, da es auf ein zugrunde liegendes Problem hinwies. Anstatt das Verhalten einfach zu ignorieren oder es als „unwichtig“ abzutun, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Ursachen dafür zu finden und Lösungen zu entwickeln, die sowohl für Dübschi als auch für uns langfristig hilfreich sind.
Die Ursachen für das Zungenausstrecken
Bevor wir uns mit den Lösungen beschäftigten, war es wichtig, die Ursachen für das Zungenausstrecken zu verstehen. Wie bei vielen anderen Verhaltensauffälligkeiten bei Pferden, gibt es auch hier eine Vielzahl von Gründen, die in körperlichen, mentalen oder kommunikativen Bereichen liegen können.
1. Unangemessenes oder scharfes Gebiss
Eine der ersten und offensichtlichsten Ursachen für das Zungenausstrecken könnte ein unangemessenes Gebiss sein. Ein scharfes Gebiss oder ein Gebiss, das zu fest in das Maul des Pferdes drückt, kann Schmerzen oder Unbehagen verursachen. Wenn das Pferd Schmerzen hat, wird es versuchen, dem Druck zu entkommen, indem es die Zunge aus dem Maul streckt, um dem unangenehmen Gefühl zu entfliehen.
Dübschi zeigte bereits bei der Auswahl des Gebisses, dass sie empfindlich reagierte. Es war ein Indiz dafür, dass wir das Gebiss möglicherweise anpassen mussten, um das Problem zu lösen. Zu viel Druck auf das Maul, besonders durch scharfe Metallstücke oder ein nicht passendes Gebiss, kann dazu führen, dass das Pferd die Zunge herausstreckt, um die Belastung zu verringern.

2. Falsche Zäumung oder schlechte Passform des Zaumzeugs
Neben dem Gebiss könnte auch das Zaumzeug nicht korrekt sitzen. Ein schlecht sitzendes Zaumzeug kann dazu führen, dass das Pferd unangenehmen Druck an bestimmten Stellen im Maul oder am Kopf verspürt, was wiederum das Zungenausstrecken begünstigen kann. Wenn die Zügel zu eng sind oder das Zaumzeug den empfindlichen Kieferbereich reizt, kann Dübschi versucht haben, durch das Strecken der Zunge eine Entlastung zu finden.
3. Unangemessene Zügelhilfe und unklare Kommunikation
Ein weiterer möglicher Grund für das Zungenausstrecken könnte in der Kommunikation zwischen uns und Dübschi liegen. Pferde reagieren sehr sensibel auf die Zügelhilfe, und wenn die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd unklar oder übermäßig stark ist, kann dies zu Frustration oder Stress führen. Dübschi konnte in solchen Momenten durch das Zungenausstrecken versuchen, dem unangenehmen Druck zu entkommen.
4. Stress oder Nervosität
Wie viele Pferde reagiert auch Dübschi in stressigen oder nervösen Situationen mit Verhaltensweisen, die auf ihren inneren Zustand hinweisen. Besonders beim Reiten in neuen oder aufregenden Umgebungen, bei ungewohnten Übungen oder nach längeren Trainingsphasen zeigte Dübschi eine Tendenz, ihre Zunge aus dem Maul zu strecken. Das Zungenausstrecken könnte ein Ausdruck von Unsicherheit oder Nervosität sein, wenn sie versucht, sich selbst zu beruhigen oder mit der Situation besser umzugehen.

5. Fehlerhafte Reitweise und falsche Hilfen
Manchmal konnte das Zungenausstrecken auch durch eine unzureichende oder fehlerhafte Reitweise bedingt sein. Wenn der Reiter zu starke oder abrupt eingesetzte Zügelhilfen gibt, kann das Pferd unruhig werden und mit einer solchen Geste auf den übermäßigen Druck reagieren. Auch das ständige Wechseln der Zügelführung oder eine inkonsistente Zügelführung kann das Pferd verwirren und zu solchen Verhaltensweisen führen.
Unsere Lösungsansätze
Nachdem wir die möglichen Ursachen für das Zungenausstrecken bei Dübschi identifiziert hatten, haben wir verschiedene Lösungsansätze entwickelt, um das Verhalten zu reduzieren und gleichzeitig ihr Wohlbefinden zu steigern. Wir haben versucht, sowohl physische als auch psychische Faktoren zu berücksichtigen und das Problem ganzheitlich anzugehen.
1. Anpassung des Gebisses
Der erste Schritt, den wir unternahmen, war eine gründliche Überprüfung des Gebisses. Wir entschieden uns, auf ein weicheres Gebiss umzusteigen, das für Dübschi weniger unangenehm war. Dabei wählten wir ein Gebiss, das den Druck gleichmäßig verteilte und sanft in das Maul passte, ohne zu scharf zu wirken. Ein weiterer Vorteil des neuen Gebisses war, dass es flexibler war und sich besser an den Kiefer von Dübschi anpasste, was die Wahrscheinlichkeit von Schmerzen und Beschwerden verringerte.
Zudem achteten wir darauf, das Gebiss regelmäßig auf Abnutzung und den korrekten Sitz zu überprüfen, um sicherzustellen, dass es keine Druckstellen verursachte.
2. Überprüfung und Anpassung des Zaumzeugs
Neben dem Gebiss überprüften wir auch das Zaumzeug und stellten fest, dass es zu eng an ihrem Kopf saß. Ein korrekt sitzendes Zaumzeug ist entscheidend für das Wohlbefinden des Pferdes, da es verhindert, dass Druck auf empfindliche Stellen wie den Kiefer oder den Nasenrücken ausgeübt wird. Wir entschieden uns, ein neues Zaumzeug zu verwenden, das an den richtigen Stellen verstellbar war und Dübschi mehr Komfort bot. Auch hier war es wichtig, regelmäßig sicherzustellen, dass der Kinnriemen und die Backenstücke nicht zu eng angezogen waren, um unnötigen Druck zu vermeiden.
3. Sanfte Zügelhilfe und klare Kommunikation
Ein weiterer wichtiger Schritt war die Verbesserung unserer Zügelhilfe und der Kommunikation mit Dübschi. Wir begannen, mehr auf eine feinfühlige Zügelhilfe zu achten und mit weniger Druck zu arbeiten. Statt sofortiger, harter Zügelführung setzten wir sanfte Übergänge und eine präzisere Kommunikation ein, um Dübschi nicht zu verunsichern oder zu stressen. Die Verwendung von feinen, lockeren Zügelführungen und das Üben von langsamen, ruhigen Übergängen zwischen den Gangarten halfen uns, eine entspannendere Reitweise zu entwickeln.
4. Stressreduktion durch entspannende Trainingsmethoden
Da wir feststellten, dass Stress und Nervosität einen Teil des Verhaltens auslösten, begannen wir, Dübschi in ruhigeren, stressfreien Umgebungen zu reiten. Wir führten sie nicht sofort in neue oder aufregende Situationen ein, sondern begannen mit leichten und vertrauten Übungen. Langsame, ruhige Trainingsphasen ohne große Anforderungen halfen ihr, sich zu entspannen und ihre Zunge nicht mehr automatisch aus dem Maul zu strecken.

Besonders wichtig war es, dass wir während des Trainings auf Dübschis Körpersprache achteten, um ihre Anzeichen von Stress oder Nervosität frühzeitig zu erkennen. Sobald sie Anzeichen von Unruhe zeigte, unterbrachen wir die Übung und gaben ihr Zeit, sich zu beruhigen.
5. Bodenarbeit und Vertrauen stärken
Zusätzlich zum Reiten nahmen wir mehr Zeit für Bodenarbeit, um das Vertrauen zwischen uns und Dübschi weiter zu stärken. Die Bodenarbeit ermöglichte es uns, ohne den Druck des Reitens an der Kommunikation und dem Respekt zu arbeiten. Durch das Führen, Longieren und das Üben von kleinen Tricks konnte Dübschi lernen, uns besser zu vertrauen, was ihre Nervosität beim Reiten reduzierte und dazu beitrug, dass sie ihre Zunge weniger streckte.
6. Regelmäßige Zahn- und Maulpflege
Ein weiterer Aspekt, den wir nicht außer Acht ließen, war die regelmäßige Zahn- und Maulpflege. Wir ließen Dübschi von einem erfahrenen Tierarzt oder einem spezialisierten Pferdezahnarzt regelmäßig untersuchen, um sicherzustellen, dass keine Zahnprobleme oder andere Maulbeschwerden vorlagen, die das Zungenausstrecken begünstigen könnten.
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Zusammenfassung – Pferd lässt beim Reiten Zunge raushängen
Das Zungenausstrecken von Dübschi beim Reiten war ein komplexes Problem, das wir nur durch eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen erfolgreich lösen konnten. Durch die Anpassung des Gebisses, die Überprüfung des Zaumzeugs, die Verbesserung unserer Zügelhilfe und die Reduzierung von Stress konnten wir das Verhalten deutlich verringern. Zudem halfen regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen und Bodenarbeit, das Vertrauen zwischen uns und Dübschi zu stärken und ihre Nervosität abzubauen. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesen Lösungen auf dem richtigen Weg sind, um Dübschi ein angenehmes und stressfreies Reiterlebnis zu ermöglichen.
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