Wie viel Hitze verträgt mein Pferd?

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Unserer Erfahrung nach ist es wichtig, dass dein Pferd an besonders heißen Tagen genügend Wasserquellen zur Verfügung hat, wo er jeder Zeit freien Zugang hat. Auch ausreichend Schattenplätze sind für eine gute Verträglichkeit bei hoher Hitze für dein Pferd sehr entscheidend. Trainiere dein Pferd nicht zur Mittagszeit, sondern erst wenn es sich etwas abgekühlt hat zum Beispiel früh morgens oder in den Abendstunden.

Besonders an den heißen Sommertagen fragen sich viele Pferdebesitzer, ob das Pferd die enorme Hitze auch gut verträgt. In diesem Artikel erzählen wir dir, worauf du am besten achten solltest und wann die Temperatur zu hoch für dein Pferd ist. 

Warum Hitze für Pferde so heikel ist

Bevor wir in die Details eintauchen, lassen mich dir kurz erklären, warum Hitze für Pferde ein heikles Thema ist. Pferde sind von Natur aus Fluchttiere und haben einen beeindruckenden Körper, der optimal auf die Anforderungen der Natur abgestimmt ist. Ihre Größe und Muskelmasse ermöglichen es ihnen, große Distanzen zu überwinden, aber gleichzeitig produzieren sie auch viel Körperwärme.

Pferde vertragen Kälte deutlich besser als Hitze.

Der Haken dabei ist, dass Pferde nicht schwitzen können, wie wir Menschen es tun. Sie haben keine Schweißdrüsen über ihre gesamte Körperoberfläche verteilt, sondern hauptsächlich in den Bereichen um den Hals, die Brust und den Bauch. Das bedeutet, dass sie Schwitzen begrenzt ist und sie auf andere Weise versuchen, sich zu kühlen.

Wie Pferde sich bei Hitze abkühlen

Hast du dich jemals gefragt, wie Pferde sich bei hohen Temperaturen abkühlen? Nun, sie haben ein paar Tricks im Ärmel, die ihnen dabei helfen:

  1. Schwitzen: Obwohl Pferde nicht so effizient schwitzen wie wir, spielt Schweiß immer noch eine Rolle bei der Kühlung. Sie produzieren Schweiß in den speziellen Drüsenbereichen, die ich bereits erwähnt habe, und der Schweiß verdunstet dann von ihrer Haut, was zu einer leichten Abkühlung führt.
  2. Hecheln: Pferde können tatsächlich hecheln, ähnlich wie Hunde. Durch das Hecheln können sie zusätzliche Wärme durch die Atemwege abgeben, was ihnen hilft, ihre Körpertemperatur zu regulieren.
  3. Schatten und Wind: Pferde suchen natürlicherweise Schutz im Schatten und nutzen Windböen, um sich abzukühlen. Als verantwortungsbewusste Pferdebesitzer sollten wir sicherstellen, dass sie Zugang zu schattigen Plätzen und gut belüfteten Ställen haben.
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Achte darauf, dass deine Pferde auf der Weide immer einen Unterschlupf zum Abkühlen haben.

Wie viel Hitze ist zu viel?

Du fragst dich, wie viel Hitze denn nun wirklich zu viel für dein Pferd ist? Eine berechtigte Frage, die jedoch nicht so leicht zu beantworten ist. Pferde sind ebenso individuell wie wir Menschen, und ihre Toleranz gegenüber Hitze kann stark variieren. Manche Pferde mögen die Sonne und die Wärme regelrecht genießen und tänzeln scheinbar mühelos durch heiße Sommertage, während andere bereits bei moderaten Temperaturen ins Schwitzen geraten.

Der Schlüssel liegt darin, die Signale deines Pferdes zu beobachten und darauf zu achten, wie es auf die Hitze reagiert. Es ist wichtig, die besonderen Bedürfnisse deines Pferdes zu kennen und zu verstehen, wie es sich in verschiedenen Klimabedingungen fühlt.

Eine grobe Faustregel besagt zwar, dass bei Temperaturen über 30°C Vorsicht geboten ist, aber das ist nur ein Richtwert. Andere Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Zum Beispiel kann eine hohe Luftfeuchtigkeit die Hitzebelastung für Pferde drastisch erhöhen. An einem schwülen Tag können sich die Temperaturen viel heißer anfühlen als sie tatsächlich sind, und das kann deinem Pferd stark zusetzen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Aspekte zu berücksichtigen, die die Hitzeempfindlichkeit deines Pferdes beeinflussen können:

  1. Rasse und Fell: Einige Pferderassen sind besser an warme Klimabedingungen angepasst als andere. Pferde mit leichtem, kurzem Fell können die Hitze oft besser vertragen als solche mit langem, dichtem Winterfell.
  2. Gesundheitszustand: Pferde mit gesundheitlichen Problemen, wie Atemwegserkrankungen oder Stoffwechselstörungen, sind möglicherweise empfindlicher gegenüber Hitze.
  3. Alter: Jungpferde und Senioren können in der Regel weniger Hitze vertragen als erwachsene Pferde.
  4. Fitnesslevel: Gut trainierte Pferde haben oft eine höhere Toleranz gegenüber Hitze als solche, die nicht regelmäßig in Bewegung sind.
  5. Akklimatisierung: Pferde, die an ein bestimmtes Klima gewöhnt sind, können sich besser an die Hitze anpassen als solche, die abrupte Temperaturänderungen erfahren.

Wichtig ist, dass du dein Pferd gut kennst und seine individuellen Bedürfnisse berücksichtigst. Beobachte es genau, wenn die Temperaturen steigen, und reagiere entsprechend. Es gibt keine festen Regeln, wie viel Hitze zu viel ist, aber es gibt definitiv Anzeichen, auf die du achten solltest.

Wenn du merkst, dass dein Pferd gestresst, müde oder erschöpft wirkt, ist es Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, um es zu unterstützen. Biete ihm Schattenplätze an, sorge für ausreichend frisches Wasser und reduziere möglicherweise die Intensität des Trainings an besonders heißen Tagen. Wenn du dir unsicher bist, wie du am besten vorgehen solltest, kannst du auch immer einen Tierarzt oder einen erfahrenen Pferdeexperten um Rat fragen.

Woran erkenne ich, dass mein Pferd zu heiß ist?

Du fragst dich vielleicht, wie du erkennen kannst, ob dein Pferd zu heiß ist und Hilfe benötigt. Die gute Nachricht ist, dass Pferde in der Regel deutliche Signale aussenden, wenn sie überhitzt sind. Achte auf folgende Anzeichen:

  1. Starkes Hecheln: Wenn dein Pferd stark hechelt und sich die Atemfrequenz deutlich erhöht hat, ist das ein Hinweis auf Hitzebelastung.
  2. Schneller Herzschlag: Lege deine Hand behutsam auf die Brust deines Pferdes, um den Herzschlag zu fühlen. Ein ungewöhnlich schneller Herzschlag kann auf Hitzebelastung hindeuten.
  3. Trägheit und Erschöpfung: Wenn dein normalerweise energiegeladenes Pferd plötzlich müde und erschöpft wirkt, könnte das ebenfalls ein Anzeichen für zu viel Hitze sein.
  4. Trockene Schleimhäute: Überprüfe die Schleimhäute in den Nüstern oder am Zahnfleisch. Wenn sie trocken und klebrig sind, deutet das auf Dehydratation hin.
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Sollte dein Pferd anfangen zu hecheln, ist es ein deutliches Zeichen, dass deinem Pferd es zu heiß ist.

Was kann ich tun, um mein Pferd bei Hitze zu unterstützen?

Du möchtest sicherlich wissen, wie du dein Pferd am besten unterstützen kannst, wenn die Temperaturen steigen. Keine Sorge, hier sind einige Tipps:

  1. Wasser, Wasser, Wasser: Stelle sicher, dass dein Pferd immer Zugang zu frischem und kühlem Wasser hat. Hydration ist das A und O, um Hitzestress zu vermeiden.
  2. Schatten und Belüftung: Sorge für ausreichend Schattenplätze in der Weide oder Paddock. Achte darauf, dass der Stall gut belüftet ist, um Hitzestaus zu vermeiden.
  3. Bewegung anpassen: Reduziere die Intensität und Dauer des Trainings an besonders heißen Tagen. Wähle kühlere Tageszeiten für Aktivitäten.
  4. Kühlende Maßnahmen: Du kannst dein Pferd mit Wasser abspritzen oder feuchte Tücher auflegen, um es zu kühlen. Achte jedoch darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist, um einen Schock zu vermeiden.
  5. Elektrolyte: Bei starkem Schwitzen kann die Gabe von Elektrolyten helfen, den Mineralstoffhaushalt auszugleichen.
Ausreichend Wasser ist besonders im Sommer bei heißen Temperaturen sehr wichtig.

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